David Rock Feinstein - Bitten By The Beast



Stil (Spielzeit): klassischer Hard Rock (44:23)
Label/Vertrieb (VÖ): Niji Entertainment Group (19.11.10)
Bewertung: 6/10
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DAVID ROCK FEINSTEIN, nicht nur bekannt als Mitglied bei den Combos RONNIE AND THE PROPHETS, THE RODS und ELF, sondern auch als Cousin des verstorbenen Sängers Ronnie James Dio, veröffentlicht mit "Bitten By The Beast" sein zweites Soloalbum nach dem zehn Jahre alten "One Night In The Jungle". Darauf gibt es schnörkellosen Hard Rock, der keinen Originalitätspreis gewinnt, aber trotzdem nett anzuhören ist.

Der Einstieg mit "Smoke On The Horizon" gelingt noch recht knackig und straight, bereits im zweiten Song "Evil In Me" (schöner eingängiger Refrain) klingen die Gitarren trotz eines tollen Solos allerdings ziemlich abgelutscht und der Aufbau mit Doublebass den anderen Songs zu ähnlich. Seinen Vocals hat Feinstein sehr dumpf abgemischt, sie klingen wie aus einer Blechbüchse - eine Beobachtung, die auf alle Songs zutrifft (besonders zu bemerken im ansonsten sehr guten "Kill The Demon"). "Break Down The Walls" klingt schon wieder ein Stück besser und geht gut ab, während es sich bei der Single "Metal Will Never Die" um eine der letzten Gesangsperformances von Ronnie James Dio handelt, der als Gast die Leadvocals übernahm. Leider klingen nicht nur die Vocals, sondern der ganze Song sehr übersteuert und extrem laut (soll das gar gewollt sein?). Neben Dio, der wie gewohnt eine kraftvolle, erhabene Präsenz ausstrahlt und perfekt singt, sind auch Drummer Carl Canedy und Bassist Barry Bordonaro als Gastmusiker aufgeführt. So sehr man sich auch fragen kann, bei wie viel ehrlicher (!) Verehrung vor (oder Geschäftemacherei mit?) dem kleinen großen Sänger Schluss sein muss: "Metal Will Never Die" ist eine sehr, sehr coole Rockhymne, die Dio wie auf den Leib geschneidert ist.

Der Rest des Albums weist hingegen keine spektakulären Songs mehr auf; der "Rocks Boogie" hört sich zudem genau so an, wie es der Titel verspricht, und ist daher für mich ein absolutes No-Go - aber das hängt stark vom persönlichen Geschmack ab. "Run For Your Life" indes erinnert an JUDAS PRIEST, überhaupt handelt es sich bei "Bitten By The Beast" um ein sehr energetisches und hartes Rockalbum, dem es aber an Abwechslung mangelt. Stattdessen werden oft zu ähnliche Riffs und Soli serviert, die zwar handwerklich einen guten Eindruck hinterlassen (etwas anderes hätte man bei Feinstein wohl auch kaum gedacht), aber das gewisse Etwas vermissen lassen.

So bleibt am Ende ein schick präsentiertes (schwarzes Digipack ausfaltbares Booklet mit sämtlichen Texten), im Vocalbereich seltsam dumpf produziertes Hard Rock-Album, das neben einigen starken Songs auch den ein oder anderen Gähner an Bord hat. Aber manchmal reicht einem ja auch das.