The Order - Metal Casino




Stil (Spielzeit): Hard Rock (41:20)

Label/Vertrieb (VÖ): Dockyard1 / Soulfood Music  (24.08.07)

Bewertung: 8,5/10

Link: http://www.theorder.ch

Nachdem die vier Schweizer von THE ORDER mit ihrem letztjährigen Debüt Album “Sons Of Armageddon” bereits mächtig Staub aufwirbelten, und Fans wie Presse durch ihre moderne Interpretation des Hard Rock begeisterten, besinnen sich Bruno Spring, Mauro „Tschibu“ Casciero, Andrej Ablanalp und Gianni Pontillo mit ihrer aktuellen Langrille „Metal Casino“ eher den Wurzeln dieses Genre. 

Trotzdem klingen die elf Tracks von „Metal Casino“ sehr modern, auch wenn es vielleicht nicht ganz so experimentell wie der Vorgänger ausgefallen ist. Aber genau das ist es, was mich an diesem Album so sehr begeistert. 
Hier bekommt man Hard Rock vom allerfeinsten geboten, ohne Wenn und Aber, ohne Einschränkung, ehrlich und gerade heraus. Wie schon beim Debüt steht Gianni Pontellis (ebenfalls PURE INC.) geniale Stimme absolut im Vordergrund, schwebt über den Songs, und drückt ihnen einen unverkennbaren Stempel auf. 

Nach dem kurzen Intro „Welcome To The Metal Casino“ nehmen die Schweizer mit dem Bekenntnis „Mama, I Love Rock’n Roll“ direkt den roten Faden auf, der sich durch das gesamte Album zieht, nämlich schnörkelloser und extrem partytauglicher Hard Rock. „Satisfaction“ rockt genauso frisch drauflos, und auch wenn die Vocals wirklich über allem stehen, wäre es nicht fair, die Instrumentierung in irgendeiner Form als zweitklassig zu bezeichnen, denn Bruno, Mauro und Andrej haben genug Erfahrung und Können, um in jedem Song ein absolut geniales Brett zu spielen. Die perfekte Mischung aus Vocals und Instrumentierung ist eben eine der Stärken von THE ORDER.
„Bridges Burning“ ist ein Nackenbrecher und Rocker, wie er im Buche steht, und hört sich von Grundprinzip sehr nach den frühen KROKUS an. Gefühlvoll wird es dann mit „My Last Goodbye“. Das THE ORDER diese Art Songs perfekt spielen, habe sie schon auf dem Debüt mit "Love Died" gezeigt. Im Mittelteil wird der Song von der Instrumentierung her ziemlich rau, bleibt aber trotzdem eine lupenreine Ballade. Stark. 
Mit treibenden Grooves geht es bei „In The Heat Of The Lonely Night“ weiter, wobei mir von Song zu Song mehr auffällt, dass die Band an sich im Vergleich zum Debüt wesentlich eingespielter klingt. „Let The Good Times Roll“ könnte auch auf jedem der ersten drei GOTTHARD Alben seinen Platz erhalten habe. So klingt frischer, unbekümmerter Hard Rock. Schön, dass die Jungens auch bei „Down With The Rain“, „Forever“ und „Broken Days“ keine Kompromisse eingehen, bevor „Broken Wings“ mit seiner eher ungewöhnlichen Melodieführung, dafür aber mit ganz starken Lyrics das Album beschließt. 

Anspieltipps: Das komplette Album. 

Fazit: Es ist sehr schön zu sehen oder besser noch zu hören, dass sich Bands wieder mehr den Wurzeln einer Musik besinnen, anstatt ständig den Versuch zu starten, das Rad neu zu erfinden. Wenn sie dabei auch noch so frisch, modern und unbekümmert rüberkommen, kann man nur sagen: Ziel erreicht. 
Mich würde es sehr freuen, wenn THE ORDER auch kommerziell ihren verdienten Lohn für dieses fantastische Album einfahren könnten.