Blood God - No Brain. But Balls! (2CD)

blood god no brain but balls

Stil (Spielzeit): Hard Rock der peinlichsten Sorte (46:37)
Label/Vertrieb (VÖ): Blood God Records/Al!ve (21.09.12)
Bewertung: 2,5/10

debauchery.de/BLOODGODKILLS

Dass Thomas Gurrath, Sänger und Kopf von DEBAUCHERY, ein ausgemachtes Faible für Blut und Titten hat, ist kein Geheimnis. Auch seine Begeisterung für Hard Rock der AC/DC-Schiene ist nichts Neues und war schon bei DEBAUCHERY und seinem ehemaligen Projekt BIG BALL ein großes Thema. BLOOD GOD ist im Grunde nix anderes: Auf einer CD 13 Tracks im völlig ideenlosen, aber immerhin gut gespielten und produzierten Hard Rock nach australischer Art, auf der anderen die ganze Chose durch den überflüssigen Death Metal-Wolf gedreht. Ganz neu und anders bei BLOOD GOD: Die unfassbar peinlichen Texte, die im direkten Vergleich Joey DeMaio als Nobelpreisträger für Literatur aussehen lassen.

Vor dem Verfassen dieser Kritik musste ich mir erst mal ein paar Reviews der Konkurrenz durchlesen. Eigentlich hatte ich lauter Verrisse erwartet, doch Arschlecken: "No Brain. But Balls!" wird zwar nicht abgefeiert, gefällt den meisten Rezensenten aber scheinbar ziemlich gut. Keinen Schimmer wieso, denn besonders gut ist die Musik nicht. Selbst für einen AC/DC-Klon mit geklauten Riffs und übertrieben Brian Johnson-Vocals klingt die Scheibe nicht gerade zwingend. Schlimmer – viel schlimmer – sind aber die Texte. Die Konkurrenz schreibt auch übers Feiern, Saufen und Ficken, macht das aber zumindest etwas subtiler und weniger aufdringlich. Eben so, dass es Spaß macht, die Mucke auf einer Party zu hören und sich ein, zwei, zehn gepflegte Bier zu gönnen. BLOOD GOD aber sind die Meister der peinlichen Lyrics, die Könige der einfachen englischen Phrasen, die selbst Viertklässler besser beherrschen. Beispiele? "I will make her sweat and make her scream / The little Barbie will bath in my cream". Oder "You are blond and damn hot / You make me crazy, give me a hot rod / You are my super woman / Hotter than all the demons I could summon". Oder "You will get no grade at university / And school kicked you out – come on let it be / But you have other qualities / Like cum swallowing in quantities". Oder "I want a sexual relation / Yeah, that's my application / I know it's forbidden / Just be my Sex Kitten". Und einen noch: "Yeah I'm a no brainer, like my bodybuilding trainer / I will beat you to death, I will organize your last breath". Puh.

Keine Ahnung, warum man auf diese Grütze stehen sollte. BULLET und AIRBOURNE bedienen sich zwar auch fleißig bei den australischen Hardrock-Königen, bei denen klingt das Ergebnis aber frisch, energetisch und einfach saucool, während bei BLOOD GOD Fremdschämen deluxe angesagt ist. Wer solch testosterongeschwängerte Haudrauf-Texte abliefert, muss ein wahrer "Womanizer", "Lovemaker" und "Nasty Lover" sein oder einen ganz kleinen Piepmatz haben "No Brain. No Balls!" wäre als Titel für diesen Rotz weitaus passender.