Hellyeah - s/t



Stil (Spielzeit): Southern Heavy Rock / Metal (43:52)
Label/Vertrieb (VÖ): SonyBMG (27.04.07)
Bewertung: 7/10


Link: www.hellyeahband.com

Sind HELLYEAH (welch göttlicher Name!) tatsächlich die ultimative "Metal Supergroup", wie es der Aufkleber auf dem Cover ("Revolver"-Zitat) des gleichnamigen Debüts verspricht? Skepsis ist angebracht, auch wenn ein wenig Namedropping voreilige Schlüsse zulassen könnte: HELLYEAH bestehen aus Chad Gray und Greg Tibbett (Sänger und Gitarrist von MUDVAYNE), Tom Maxwell und Jerry Montano (Gittarist und Bassist von NOTHINGFACE) sowie Drummer VINNIE PAUL (u.a. Ex-PANTERA). Chad: "Tom, Jerry und ich wollten schon immer einmal etwas zusammen machen, seitdem wir vor fünf Jahren gemeinsam durch New Orleans gezogen waren. Als ich Greg davon erzählte, war es sofort dabei. Und als Vinnie zusagte, gab es kein Halten mehr. Es ist für uns alle ein absolutes Muss-Projekt." Die musikalische Note verspricht also deftig und verdammt tight zu werden …

… und genau das bestätigt der erste Durchlauf von „Hellyeah“. Dicke, heftige Riffs nach modern-metallener Südstaatenart dominieren das klangliche Band der US-Kapelle, Erinnerungen an die Stammbands werden geweckt. Hier regiert die rotzige, raue wie moderne Art, seiner Klampfe tiefergelegte Powerchords zu entlocken, drumtechnisch ein solides Fundament zu zimmern und mit Rock ’n Roll-Attitüde sowie einfach gehaltenen Riffs zu glänzen anstelle von ausgefeilten Soli. Ein Blick in die Texte sorgt für Klarheit: „Hellyeah! / Got your whiskey and weed / Hellyeah! / Balls volume and strength / Hellyeah!“ – Viel mehr sollte man lyrisch denn auch nicht erwarten. Chad Gray klingt wie bei MUDVAYNE, seinem Whiskey-getränkten, tiefen Organ entlockt er hin und wieder schön räudige Schreie, perfekt passend zum Sound.

Soweit alles prima, doch ein eigenes Markenzeichen, das die Bezeichnung „Supergroup“ rechtfertigen würde, kann ich im Sound nicht erkennen. Auch die zwischendurch angestimmten leiseren Töne wie die blues-schwangere Halb-Ballade „Alcohaulin’ Ass“ oder der cheesige Soft-Song „Thank You“ sind kompositorisch durchschnittlicher Standart und verwässern mit ihrer schmalzigen Schlagseite eher den Gesamteindruck der Scheibe, die doch größtenteils heftige, haarige Eier präsentiert und richtig gut reingeht.

Wer auf erdigen Südstaaten-Metal bzw. deftigen Rock und den Sound von Bands wie GODSMACK, MUDVAYNE und SOIL steht, sollte Gefallen an der Scheibe finden. Ich bin mir sicher, dass HELLYEAH selber auch gar nichts anderes wollen, als fett zu rocken - den "Supergroup"-Status haben sie sich schließlich nicht selbst verliehen.