Mötley Crüe - The Dirt Soundtrack

Mötley Crüe - The Dirt Soundtrack

Obwohl sie an Silvester 2015 ihr letztes Konzert spielten, sind MÖTLEY CRÜE nicht totzukriegen. Am 22. März 2019 veröffentlicht Netflix exklusiv das auf der gleichnamigen Biografie von 2001 basierende und mit Spannung erwartete Biopic "The Dirt", zu dem die Glam Rocker auch einen Soundtrack beisteuern, der gleich vier neue Tracks enthält.

Daraus hätte man eine knackige 4-Track-EP basteln können, aber natürlich sollen auch die im Film vorkommenden Klassiker zu hören sein. Deshalb kommt "The Dirt Soundtrack" auf ganze 18 Songs, von denen die Neuaufnahmen so ziemlich der einzige Kaufgrund sein dürften.

Neues Material von MÖTLEY CRÜE: Drei mal stark, ein mal schwach

Mit dem eröffnenden "The Dirt (Est. 1981)" ist dem Quartett schon mal ein richtig fetziger Ohrwurm mit Achtziger-Chorus gelungen. Der kurze Auftritt von Rapper Machine Gun Kelly, der im Film Tommy Lee verkörpert, passt ziemlich gut zum räudigen Feeling und baut Spannung auf, die sich in einem starken Gitarrensolo von Mick Holmes entlädt.

Das bluesige "Ride With The Devil" wird von einer prägnanten Basslinie angetrieben und erinnert nicht nur im hymnischen Chorus stark an die glorreiche Hochzeit der CRÜE. Auch das äußerst knackige, treibende "Crash And Burn" überzeugt durch seinen eingängigen Refrain und bietet fette Riffs.

Völlig verzichtbar ist hingegen "Like A Virgin". Die Madonna-Nummer kann sich kein Mensch mehr anhören, daran ändert auch eine handwerklich gut gemachte Rock-Verwurstung rein gar nichts.

Auch, wenn Biografie und Film nun mal so heißen: Ein bisschen übertrieben ist der inflationäre Gebrauch des Wortes "dirt" ja schon. Der Refrain mit "Gimme the dirt, just gimme the dirt" im Titeltrack geht ja noch klar, aber auch in den anderen Songs hört man irgendwann Zeilen wie "Get down, everybody get down in the dirt" oder (schon wieder) "Just gimme the dirt".

Klanglich präsentieren sich MÖTLEY CRÜE absolut auf Höhe der Zeit, der Sound ist mächtig fett. Kein Wunder, haben die Glam Rocker das Material doch unter der Ägide von Bob Rock aufgenommen. Vince Neil ist überraschend gut bei Stimme, Nikki Sixx, Mick Mars und Tommy Lee machen ebenfalls einen prima Job.

Standard-Best Of mit hörenswerten Neuaufnahmen

Zwischen den neuen Tracks gibt's zum x-ten Mal zahlreiche CRÜE-Evergreens wie "On With The Show", "Shout At The Devil", "Same Ol' Situation (S.O.S.)", "Dr. Feelgood", "Girls, Girls, Girls" und den Samenzieher "Home Sweet Home" auf die Lauscher. Ignoriert werden (natürlich) sämtliche Alben nach "Dr. Feelgood" und damit auch Songs von "Saints Of Los Angeles". Zumindest das räudige "Face Down In The Dirt" hätte es meiner Meinung nach verdient gehabt.

"Decade Of Decadence", "Greatest Hits", "Red, White & Crüe": Im Laufe ihrer Karriere haben die Glam Rocker aus Los Angeles bereits die ein oder andere Best Of-Compilation veröffentlicht. Wer eine davon bereits besitzt, kann dank zahlreicher Dopplungen in den Tracklists einen Bogen um "The Dirt Soundtrack" machen, sollte sich die Neuaufnahmen aber anderswo besorgen. Denn die sind zu drei Vierteln wirklich hörenswert.

Trackliste von "The Dirt Soundtrack"

01-The Dirt (Est.1981) (feat. Machine Gun Kelly) 3:52
02-Red Hot 3:22
03-On With The Show 4:04
04-Live Wire 3:14
05-Merry-Go-Round 3:22
06-Take Me To The Top 3:44
07-Piece Of Your Action 4:39
08-Shout At The Devil 3:14
09-Looks That Kill 4:08
10-Too Young To Fall In Love 3:32
11-Home Sweet Home 3:59
12-Girls, Girls, Girls 4:30
13-Same Ol' Situation 4:13
14-Kickstart My Heart 4:43
15-Dr. Feelgood 4:50
16-Ride With The Devil 3:42
17-Crash and Burn 4:13
18-Like a Virgin 3:08

MÖTLEY CRÜE sind:

Vince Neil - Vocals
Tommy Lee - Drums
Mick Mars - Guitars
Nikki Sixx - Bass