Dabei steht "II – Those We Don‘t Speak Of“, so der Name des neuen Werkes, wie auch schon sein Vorgänger abseits der üblichen Pfade der drei Musiker:innen. Statt Metal-Bombast und Kuschel-Pop wird eine Genre-Mix aus Neo Folk und Cinematic Pop geboten. Statt auf Komplexität wird der Fokus auf die unmittelbare Aussage der Stücke gelegt. Das lässt "II – Those We Don‘t Speak Of“ mitunter leise und reduziert wirken, entfaltet bei genauerem Hinhören aber eine ganz eigene Faszination.
Bekannter Stil, bekannte Faszination
Das liegt nicht zuletzt an den kompositorischen Fähigkeiten von Holopainen selbst, der auch den Songs von AURI seinen unverkennbaren Stempel aufdrückt. Holopainens Fähigkeit, Melodien zu finden und diese mit den richtigen Instrumenten in Szene zu setzen, ist das Fundament von "II – Those We Don‘t Speak Of“. Zum Leben erweckt wird dieses aber erst durch das Talent der Musiker:innen selbst – und an diesem mangelt es dem Trio auf keiner Position.
Während Sängerin Johanna Kurkela wie die Inkarnation der Unschuld federleicht durch die Arrangements tänzelt ("It Takes Me Places“!), sorgt Multiinstrumentalist Troy Donockley für die stets passenden Akzente. Auffallend ist hierbei, dass der auch stimmlich begabte Donockley im Vergleich zum Debütalbum stärker aus dem Hintergrund heraus agiert. Auf "Auri“ noch als Lead-Sänger eingesetzt, zeichnet der Brite auf dem Zweitwerk vermehrt für die mehrstimmigen Harmonien verantwortlich, welche seit der "Decades“-Tour 2018 auch Einzug in den Sound von NIGHTWISH gefunden haben.
Unauffälliger als sein Vorgänger
So steht am Ende ein Album, welches zwar deutlich unauffälliger und reduzierter als noch das Debütwerk ausfällt, dafür aber seinen ganz eigenen Stil gefunden hat. Ein Stil, der keineswegs für den großen Ruhm gedacht ist und der einen Großteil der sonstigen Nuclear-Blast-Stammkäufer:innen enttäuschen dürfte. Während "II – Those We Don‘t Speak Of“ beileibe kein Meisterwerk geworden ist – dafür fehlen der Scheibe einfach die großen Schlaglichter –, ist es doch zumindest eine kleine Perle, welche vor allem Fans der ganz eigenen Stilistik zusagen dürfte.
Tracklist
1. Those We Don't Speak Of 4:07
2. The Valley 4:43
3. The Duty Of Dust 6:02
4. Pearl Diving 6:16
5. Kiss The Mountain 3:41
6. Light And Flood 6:57
7. It Takes Me Places 4:05
8. The Long Walk 4:22
9. Scattered To The Four Winds 5:18
10. Fireside Bard 4:49