Electric Red - In This Machine


electricred-inthismachine


Stil (Spielzeit): Stoner Metal (41:01)
Label/Vertrieb (VÖ): Buzzville Records (02.08.2010)
Bewertung: 6/10

Link: www.myspace.com/electricredband
„Für Fans von BARONESS und TORCHE“ – na ja, so ganz trifft's das nicht. Auch HIGH ON FIRE, an die ich beim Hören von „In This Machine“ denken musste, sind im Grunde zu wild und metallisch, um Pate für ELECTRIC RED zu stehen.

„In This Machine“ ist das selbstproduzierte Debütalbum der Band, die im Gegensatz zu ihren Vorbildern nicht aus irgendwelchen staubigen, heißtrockenen Gegenden in Nordamerika kommt, sondern aus dem nordirischen Belfast. Trotz dieses geographischen Nachteils klingt das Album teilweise erstaunlich stark nach Wüste und dem Flimmern der Luft in weiter Ferne. Gerade bei den schnelleren Nummern, allen voran der starke Titelsong, drängt sich der Vergleich zu BISON B.C. auf – ELECTRIC RED gehen ähnlich ungestüm vor und zerren dabei Riffs von der Schwere nasser Felle mit.
In der Mitte des Album gibt es mit „Daggers“ sogar eine astreine Post-Rock-Nummer á la ISIS, die die benebelte Stoner-Atmosphäre des Albums gut aufbricht und so Aufmerksamkeit für die zweite Hälfte schafft. Leider klappt das nur bedingt, da sich nach den ersten drei Songs vieles wiederholt und die Songs zunehmend schwächer an Charakter werden. „Wasted Days“ sticht noch einmal ein bisschen heraus, ansonsten ist die rifflastige Kiffersuppe teilweise zu gleichförmig, um komplett high zu machen.
Zum Teil mag dies auch am Gesang liegen, der zwar irgendwie vorhanden, aber doch nicht richtig da ist. Sehr weit in den Hintergrund gemischt, nimmt man das Geschrei nur dann wirklich wahr, wenn es mal etwas schief ist. Kommt aber selten vor, weshalb man den Gesang eigentlich auch völlig außer Acht für die Bewertung lassen könnte.

Alles in allem ist „In This Machine“ zwar ein gutes Album, das durchaus für Fans der o.g. Bands interessant sein kann – jedoch sollte niemand eine vergleichbar eingängige Komplexität wie z.B. bei BARONESS erwarten. Davon sind ELECTRIC RED dann doch zu weit entfernt.

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