Vexed – Void MMXII

Vexed Void MMXII

Stil (Spielzeit): Thrash Metal (44:19)
Label/Vertrieb (VÖ): Punishment 18/TWS Music (31.08.12)
Bewertung: 6/10

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Kurz vor Ende des letzten Jahrtausends trafen sich in Italien ein paar Metaller, um sich der alten Spielart des Thrashs zu widmen. Dies taten sie sehr ausführlich, so dass eine Flut von Demos, EPs und Split-CDs mit diversen Bands produziert wurde. Ebenfalls bastelten die fleißigen Südländer ihre eigenen Alben zusammen und mit „Void MMXII" schwappt das fünfte dieser Art über die Alpen zu uns rüber.

Kriegerisch pompös wie im Film-Epos, dramatisch und geistlich klingt es, und dann kommt der Thrash-Hammer. In „Void-H-Fog" werden noch die Gitarrenwände aufgebaut, die in „Bloody Fucking Thrash" wieder eingerissen werden. Die Tradition wird ein bisschen aufgebrochen, als in „Black 'N' Roll" dem Titel entsprechend das Tanzbein geschwungen wird.
Mitgrölpunk im Thrash-Negligé lockert das harte Gebretter etwas auf, denn der Mann am Mikro schreit sich eh permanent mit rotziger Attitüde die Mandeln aus dem Hals. Und wie die Mandeln so fliegen, treffen sie in der Mitte des Albums auf VENOM, deren Klassiker „Black Metal" hier verwurstet wird.
Fliegend flink sind manchmal auch die Finger der Saitenhexer. Angetrieben von Kriegstrommeln werden die Mandeln und die Finger zu einem deftigen Menü, das in „Bastard Drink Faster" mit Humor verfeinert wird. Dabei bringt eine flotte Rock 'N' Roll-Note den Eintopf schließlich zum Kochen – gebrannte Mandeln quasi.

Italien hat deutlich mehr als epischen Hollywood-Metal zu bieten – das wird einem immer wieder klar. VEXED sind schon seit anderthalb Dekaden im Untergrund schwer aktiv und durften mit Kollegen wie TANKARD, SINISTER oder DISMEMBER auftreten.
Doch im Verlauf der fünfzehn Songs bleibt der Ideenreichtum etwas auf der Strecke, auch wenn man dem Quartett bei den meisten Stücken den Spaß am Thrashen anhört. Der Sound drückt ein bisschen mehr aufs Trommelfell als bei den Landsleuten von INVERNO, so modern und harmonisch wie PENTHAGON knallen VEXED aber auch nicht aus den Boxen.

Dass die Jungs das eiserne Kreuz als Orden bekommen, ist vielleicht etwas hoch gegriffen. Für den rockigen Lärm, den sie veranstalten, haben sie durchaus einen Fenchelkranz verdient, und wer eine Portion rolligen Thrash zum Bier braucht, ist hier sowieso richtig.