Sodom - The Arsonist

Sodom - The Arsonist
    Thrash Metal

    Label: Steamhammer/SPV
    VÖ: 27. Juni 2025
    Bewertung:6/10

    Sodom im Netz


Juhu, SODOM sind zurück! Album Nummer 17! Geil! Nur – warum ballert "The Arsonist" zwar, begeistert mich aber kaum?

Eigentlich ist alles dabei, was SODOM ausmacht: geil stumpfes Geschrote, MOTÖRHEAD-Worship, "Agent-Orange"-mäßige Epik, schleppende Fiesheiten. SODOM schießen wie immer aus allen Rohren. Diesmal geht aber die ein oder andere Kugel daneben.

So gibt's nach dem für meine Ohren überflüssigen Intro den Opener "Battle Of Harvest Moon", der auf den ersten Hör ballert, aber mit einem unterwältigenden Strophenriff einsteigt. Oder "Scavenger": schleppend, aber ohne die fiese Bedrohlichkeit rollender Panzer, sondern einfach: etwas langsam. Und richtig gesungen hat Tom Angelripper natürlich noch nie, aber auf "The Arsonist" gibt's von ihm quasi gar keine melodischen Ansätze. An einigen Stellen klingen SODOM damit so sehr nach SLAYER, dass man, nun ja, auch gleich SLAYER hören kann.

Gitarrensound? Geht in Ordnung

Hier und da wird der Gitarrensound auf "The Arsonist" als schwach kritisiert. Mich persönlich stört hier nichts – im Gegenteil, Toms Bass sägt richtig schön fies, der kann gerne präsent sein. Auch die Drums ballern gut und sollen von mir aus auch auf Kosten der Gitarren zur Geltung kommen. Immerhin wurde im Promo-Vorfeld schon auf den analogen (und teuren!) Aufnahmeprozess des Schlagzeugs hingewiesen. Kann man gerne machen, ein paar mehr richtig geile Songs wären mir aber lieber gewesen.

SODOM setzen Chris Witchhunter ein Denkmal

Immerhin haben SODOM ihrem Ur-Drummer Chris Witchhunter, der 2008 starb, mit dem Song "Witchhunter" ein Denkmal gesetzt, das eins der Highlights des Albums darstellt. Ähnlich cool motörheadig ist "A.W.T.F.", und auch das abschließende "Return To God In Parts" ist ein herrlich kompromissloser SODOM-Song.

Nein, man kann nicht sagen, dass es auf "The Arsonist" keine Highlights gibt. Es ist insgesamt ein gutes, aber inkonsistentes Album, das auch in Summe nicht mehr ist als seine Teile – und die sind mal mehr, mal weniger zwingend. Ja, SODOM sind SODOM und damit auch immer irgendwie geil – aber dass sie es auch in der Viererkonstellation heutiger Tage besser können, haben sie schon bewiesen.

Wollen wir hoffen, dass da noch Luft für eine weitere Scheibe ist.

Helge

Death Metal, Thrash Metal, Black Metal: immer gerne. Kann ich den ganzen Tag hören. Die störrische Art, unpolitisch sein zu wollen, nervt mich aber an der Metalszene – dabei ist doch alles politisch, auch Schweigen. Für Musik mit Haltung zieht es mich immer wieder zum Punk, vor allem zu melodischem US-Punk und Riot-Grrrl-Sound. Gleichzeitig habe ich einen sweet spot für 80er-Hair-Metal und für vieles, was mich in den 90ern musikalisch sozialisiert hat.

Bands

Amorphis, Amyl And The Sniffers, Bad Religion, Brutus, Cinderella, Dool, Entombed, Gggolddd, Gorefest, Grave, Guns n' Roses, Hail Spirit Noir, Iron Maiden, King Buffalo, Megadeth, Mötley Crüe, My Dying Bride, Obituary, Prong, Sodom, Solbrud, Spectral Wound, The Great Old Ones, Valborg, War On Women, White Ward, ZZ Top, ...

Prägende Alben

AC/DC - Let There Be Rock
Aerosmith - live! Bootleg
Amorphis - Tales From The Thousand Lakes
Bad Religion - Suffer
Benediction - Transcend The Rubicon
Bruce Springsteen - Nebraska
Death - The Sound Of Perseverance
Don Dokken - Up From The Ashes
Eloy - Inside
Genesis - Trespass
Grave - You'll Never See
Guns n' Roses - Use Your Illusion I & II
Kyuss - Welcome To Sky Valley
Megadeth - Rust In Peace
My Dying Bride - The Angel And The Dark River
Ramones - Loco live
Sepultura - Arise
Sodom - Agent Orange
Tankard - Two-faced
Tool - Aenima
...