Iced Earth - Live In Ancient Kourion Tipp
Nachdem ICED EARTH mit "Dystopia" ein verflucht starkes Album abgeliefert haben, auf dem Stu Block einen perfekten Einstieg als Sänger gab und Matthew Barlow fast vergessen ließ, war eine Live-Veröffentlichung eigentlich schon Pflicht. Im Gegensatz zu "Festivals Of The Wicked" haben die Amerikaner jedoch keinen Auftritt vor großem Publikum mitgeschnitten, sondern sich als ganz besondere Location ein kleines Amphitheater in Kourion, Zypern ausgesucht. Dort wurde "Live In Ancient Kourion" aufgenommen, mit dem "Alive In Athens" erstmals einen würdigen Nachfolger bekommt.
Sodom - Epitome Of Torture Tipp
Fett. Das ist das erste und letzte, was ich denke, wenn ich "Epitome Of Torture" höre. Einmal, weil der Sound so – nun ja – fett und druckvoll ist, dass er einem das Hirn wegpustet, und zum zweiten, weil die Songs mal wieder richtig reinhauen. Das deutsche Trio liefert auch auf dem mittlerweile 14. Studioalbum zehn allerfeinste Thrash-Granaten ab, vor denen man in Deckung gehen sollte - vielleicht nicht ganz so ausgeklügelt und melodiös wie die Kollegen von KREATOR, aber dafür klassisch und urwüchsig.
Lacrimas Profundere - Antiadore Tipp
LACRIMAS PROFUNDERE aus Bayern sind eine der wenigen Gothic Rockbands, die das Genre über Jahre ansprechend interpretieren. Rock wird tatsächlich genutzt und nicht für irgendwelche grottigen Riffschrammeleien vorgeschoben. Gothic spiegelt sich in den typischen Texten über Liebe, Masochismus, Hoffnung und Trauer gekonnt wider. Dank der überragenden Stimme von Rob Vitacca ist auch „Antiadore" wieder ein tolles Album geworden, welches trotz ruhiger Momente niemals im Schmalztiegel versinkt, sondern über 12 Songs und knappe 46 Minuten Spieldauer ansprechende rockige und tanzbare Unterhaltung bietet.
TesseracT - Altered State Tipp
TESSERACT sind schlichtweg eine traumhafte Band und zwar im wahrsten Sinne! Immer den Fokus auf brachialen, drückenden Riffs, hauen uns die Briten auf „Altered State" wieder den progressiven Hammer auf die Ohren. Gekonnt ziehen TESSERACT die Fäden und spinnen ein schier undurchdringliches Netz aus komplexen Tonfolgen, hochkarätigen Elektro-Einschüben und zahlreichen bombastischen Momenten.
Dark Tranquillity - Construct Tipp
Wie von mir erhofft, sind DARK TRANQUILLITY der Herrschaft über den schwedischen Melodic Death Thron mit „Construct" wieder ein ganzes Stück nähergekommen. Mit ihrem zehnten Studioalbum gibt uns die Band genau das, wofür Göteborg steht: tiefschwarze Melancholie, getaucht in eiskalte Härte, die optimale Verteilung von Licht und Schatten offenbart in musikalischer Form. Mit dem Einstieg „For Broken Words" geben DARK TRANQUILLITY den Fans Zeit, sich gemütlich zurückzulehnen und gemächlich auf die folgenden knapp 42 Minuten einzustimmen. Entsprechend der Thematik ist das Stück spröde und reizarm, am Anfang der Platte genau richtig aufgehoben. Die pulsierende Schlichtheit nimmt nach und nach Intensität an, ohne zu eskalieren.
A Pale Horse Named Death - Lay My Soul To Waste Tipp
Wer beim Thema Schwarzrock aufgepasst hast, der wird TYPE O NEGATIVE schon mal gehört haben. Der ehemalige Drummer, Sal Abruscato (ebenfalls LIFE OF AGONY), ist der Gründer von A PALE HORSE NAMED DEATH. Aber auch ohne diesen famosen Initiator hat die Qualität der Band die enorme Aufmerksamkeit auf jeden Fall verdient. Es erwarten euch Klänge wie bei MARILYN MANSON in seinen besten Zeiten, noch dazu sehr düster doomige Einflüsse, dominanter Bass, tanzbare Passagen und alles auf Basis des Gothic Rock! Und bereits nach wenigen Durchläufen steht fest, dass man den schleppenden trägen Sound mit dem melodischen tiefen Gesang einfach lieben muss. Wahre Songkolosse türmen die Amerikaner auf, stetig und langsam, nur keine Hektik. Der Gesang klingt eindringlich und wirklich nicht wie Beiwerk, sondern ein vollwertiges druckvolles Instrument.
Starkill - Fires Of Life Tipp
STARKILL aus Chicago scheuen sich auf ihrem Debüt „Fires Of Life" überhaupt nicht, ihre Einflüsse zu zeigen. Die liegen ganz klar zum größten Teil bei DIMMU BORGIR und DRAGONFORCE, traumhafte Kombination! Ebenso wie die Letztgenannten rasen STARKILL mit einem Affenzahn durch die Songs, dass einem als Hörer vor lauter pfeilschnellen Gitarrenmelodien und High Speed Drums ganz schwindelig wird.
Sir Reg - 21st Century Loser Tipp
Irish-Folk-Bands gibt es wie Sand und Meer und wirklich innovativ sind die allerwenigsten davon. Als vor gut einem Jahr die Schweden SIR REG an meinem Horizont auftauchten, war ich ziemlich sicher, es hier mit einer weiteren langweiligen Combo dieser Art zu tun zu haben. Doch weit gefehlt. Klar, SIR REG erfinden die Musik nicht neu, doch die Band um den irischstämmigen Sänger Brendan spielt mit Tempo, tollen Melodien und interessanten Texten. Auch wenn das letzte und insgesamt zweite Album „A Sign of Times“ eine Weile brauchte, so entwickelte es sich zu einem famosen Werk. Und ganz ähnlich verhält es sich mit mit dem neuen Album der Stockholmer.
Todtgelichter – Apnoe. Tipp
Normalerweise verwende ich ungerne den Ausdruck „Post", um ein Genre zu beschreiben – und um Briefsendungen geht's hier auch nicht. Die Bezeichnung „Black Metal" passt aber auch nicht mehr zu TODTGELICHTER, so dass die obige Schublade die beste aller schlechten ist. Denn so richtig passt hier keine Schublade – und das ist auch gut so.
Rob Zombie - Venomous Rat Regeneration Vendor Tipp
Auch wenn sich das Zitat zur Platte mit „... da werden mir die Fans von beiden Sounds sicher zustimmen..." in Zusammenhang mit der Erscheinung von Herrn Zombie etwas wie ein Drohung klingt, er hat Recht! „Venomous Rat Regeneration Vendor" schafft tatsächlich den traditionellen ROB ZOMBIE Sound ins Hier und Heute zu tragen und präsentiert eine ansprechende Symbiose aus Rock und tanzbaren Sounds. Eventuell verkneift er sich in Zukunft die Remixalben und macht dafür ein Filmchen mehr...
Bring Me The Horizon - Sempiternal Tipp
BRING ME THE HORIZON muss man sicherlich kaum noch groß vorstellen. Das Quintett aus Sheffield hat in den letzten Jahren mit seinem experimentellen Stil die Metal- und Posthardcore Szene gehörig aufgemischt. Die einen hassen sie, die anderen lieben sie – dazwischen gibt es kaum etwas.
Graveyard - The Sea Grave Tipp
Death Metal aus Spanien bekommt man weiß Gott nicht allzu häufig in den Player. GRAVEYARD (nicht zu verwechseln mit den Bluesrockern aus Schweden) wissen aber auch abseits des Exotenbonus' mit ihrem Old School Death Metal zu überzeugen, der absolut nicht anbiedernd ist und auch mit irgendwelchen Core-Spielereien nichts am Hut hat.
Atrocity - Okkult Tipp
ATROCITY beziehen sich wieder mehr auf ihren Bandnamen, ihre starken und ehrenwerten Death Metal Wurzeln und hauen mit dem ersten Teil der „Okkult" Trilogie eine Platte raus, die ich den Ludwigsburgern so gar nicht mehr zugetraut hätte. Unterstützung für ihr okkultes Vorhaben erhalten ATROCITY vom Lingua Mortis Orchester, welches unter der Leitung von Victor Smolski (RAGE) musiziert. Gemeinsam wurde ein bombastisches, vielfältiges Album geschaffen, das unterschiedliche Musikfans begeistern wird. Ich fühle mich extrem gut unterhalten, wie schon lange nicht mehr, und bin jetzt schon mächtig gespannt auf die Fortsetzung.
Leech - If we get there one day, would you please open the gates? Tipp
„Musik für einen Roadtrip durch die Wüste“ – zum Glück komme ich um diese aus zahllosen Postrock-Rezis bekannte Phrase herum. Denn die Reise geht mit LEECH nicht per Auto ins Niemandsland, sondern per Raumschiff direkt ins All, wo die Weite noch absoluter ist und der Kopf noch freier wird.
Persefone - Spiritual Migration Tipp
PERSEFONE benennen sich nach der aus der griechischen Mythologie stammenden Toten-, Unterwelt- und Fruchtbarkeitsgöttin Persephone. Dabei stammen die Jungs aus Andorra, dem kleinen Land zwischen Frankreich und Spanien und bringen mit „Spiritual Migration“ ihr mittlerweile viertes Album raus. Die Band gibt es schon seit 2001 – und ich habe noch nie etwas von ihr gehört.
Smile And Burn - We Didn`t Even Fight Yet Tipp
Wenn man eine Band erst live sieht und begeistert ist, kommt die Platte dazu vermutlich immer etwas besser an, als wenn man die Band wie ein unbeschriebenes Blatt reviewt. Genau so war das bei mir und SMILE AND BURN. Wer weiß, wie viele Punkte ich ohne diese Show gegeben hätte – aber egal, den jetzt ist „We Didn't Even Fight Yet" nämlich ein mehr als gern gesehener Gast in meinem Player geworden.
In Vain - Ænigma Tipp
Drei Jahre nach dem letzten Album "Mantra" liegt das dritte Album der norwegischen Extreme Metal-Formation IN VAIN nun auf meinem Tisch. "Ænigma" ist mein erster Berührungspunkt mit der Band, was ich nach mehreren Durchläufen zwar irgendwie schade finde, aber besser spät als nie...
Die sehr eigenwillige Mischung aus Prog-Elementen, Melodischem und Black Metal in Verbindung mit eher genrefremden Instrumenten wie Violine, Cello, Trompete oder Saxophon wirkt auf dem Papier zunächst sehr gewagt, aber was da aus den Boxen schallt, bereitet wirklich Freude. Hut ab vor so viel gelungener Experimentierfreude!
Die sehr eigenwillige Mischung aus Prog-Elementen, Melodischem und Black Metal in Verbindung mit eher genrefremden Instrumenten wie Violine, Cello, Trompete oder Saxophon wirkt auf dem Papier zunächst sehr gewagt, aber was da aus den Boxen schallt, bereitet wirklich Freude. Hut ab vor so viel gelungener Experimentierfreude!
Krokus - Dirty Dynamite Tipp
KROKUS hatten es in der Vergangenheit aufgrund vieler Besetzungwechsel nicht leicht, Fuß zu fassen. Dennoch schoss das aktuelle Album „Dirty Dynamite“ in der heimischen Schweiz sofort auf die eins und erreichte nach zwei Wochen sogar Goldstatus – und das absolut zu Recht, denn das Album mit dem kultigen Straßenköter-Cover ist großartig. Es ist eines dieser Alben, bei denen man sich sofort ein Bier, oder eher einen guten Whiskey einschenken möchte, um dann mit ein paar guten Freunden das ein oder andere Grillprodukt zu verspeisen.
Vicious Rumors - Electric Punishment Tipp
Mit „Electric Punishment“ erscheint dieser Tage nach dem 2011er „Razorback Killers“ das zweite Album von VICIOUS RUMORS mit dem neuen Sänger Brian Allen. Die Band um Gitarrist Geoff Thorpe schifft schon seit über 30 Jahren durch die Szene, ohne dass ihr jemals der kommerzielle Erfolg zugekommen wäre, den sie durch Klassikeralben wie „Digital Dictator“ (1988) eigentlich verdient hätte. So haben immerhin die Fans das Vergnügen, die Power-Metal Band aus Kalifornien weiterhin bei kleinen Clubshows sehen und feiern zu können.