Geschrieben von Mittwoch, 25 September 2024 10:15

CLEARxCUT im Interview über Vegan Straight Edge, politische Botschaften und "Age Of Grief"

Klare Message für eine bessere Zukunft: Max May (2.v.rechts) und die Kollegen von ClearxCut Klare Message für eine bessere Zukunft: Max May (2.v.rechts) und die Kollegen von ClearxCut ClearxCut | Life Force Records

CLEARxCUT gewinnen derzeit mit ihrem neuen Album „Age Of Grief“ gehörig an Flughöhe. Schlagzeuger Max May nahm sich für BurnYourEars die Zeit für ein Gespräch über die Band und ihre Ideale, den verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol und Konzerte mit Legenden. 

Die Band, die ihrer Musik und sich selbst das Label „Vegan Straight Edge“ verpasst hat und damit eine ziemlich deutliche Message senden möchte, ist in der aktuellen Besetzung zwar recht jung, doch keiner der Mitglieder ist ein Neuling in der Szene. Seit Jahren setzt sich jeder einzelne für Veganismus und Tierrechte, soziale Gerechtigkeit und politischen Wandel hin zu einer lebenswerteren Zukunft ein. Straight Edge – der bewusste Verzicht auf jede Art von Drogen – ist aber besonders als Protest gegenüber der Alkohol- und Tabaksucht moderner Gesellschaften zu verstehen.

Max, "The Vegan Straight Edge" ist der Titel eurer ersten EP, ihr tragt das Symbol der Bewegung im Namen und du selbst trägst grade ein T-Shirt mit drei X, ebenfalls ein Symbol für Straight Edge. Für CLEARxCUT ist Vegan Straight Edge wohl absoluter Markenkern, aber kann man das bei der riesigen Zahl an Genres im Metal eigentlich auch als eigenes Genre sehen?

Vegan Straight Edge Metalcore/Hardcore ist tatsächlich ein Genre. Aber Vegan Straight Edge ist eine Bewegung. Natürlich ist diese Szene auch nicht klein, aber gerade wer Bandmitglieder sucht, stößt da auf Schwierigkeiten, denn zusätzlich zum Lebensstil muss die Person ja auch noch das passende Instrument spielen. Es ist nicht ganz einfach, da die Leute zusammenzubekommen, und deswegen sehen wir uns selbst eher als Kollektiv. Uns geht es vor allem um unsere Message und nicht darum, dass wir uns als Band und Individuen darstellen wollen. 

Du bist Drummer bei CLEARxCUT. Wie kam’s dazu?

Genau. 2021 hatten Gabbo, unser Sänger, und ich den ersten Kontakt. Die Band hatte sich 2017 gegründet, dann aber eigentlich die komplett Corona-Zeit Pause. Einige Mitglieder haben die Band im Zuge der Pandemie verlassen, auch, weil es eher ein Hobby für alle war. Als die verbliebenen Mitglieder dann auf der Suche nach einem neuen Drummer für eine größere Tour waren, bin ich ins Gespräch gekommen, denn man hat ja auch einen Drummer gesucht, der Straight Edge ist und vegan lebt. Es ist nicht einfach, bei diesen Anforderungen jemand passendes zu finden. Dementsprechend sind wir auch sehr krass verteilt überall in Deutschland. 

Euer Kollektiv hat also einige Besetzungswechsel durchgemacht. Seht ihr euch trotzdem mittlerweile als feste Band?

Theoretisch kann man schon sagen, dass wir eine feste Band sind. Wir haben eine Stammbesetzung und es kam auch noch nicht zu der Situation, dass wir gesagt hätten, "Hey, jemand kann da nicht, lass uns Ersatz holen".

Als wir allerdings Anfang 2023 auf Tour gehen wollten, sind unser Gründer Matti und unsere Gitarristin ausgestiegen und dann standen wir erstmal nur zu zu dritt da. Wir mussten die geplante Tour vorerst canceln und uns erstmal wieder komplett neu formen, haben uns auf die Suche nach neuen Musikern gemacht.

Und dann haben wir Tim und Tobi gefunden. Die haben sich auch nur als Package verkauft. Eigentlich suchten wir zunächst nur einen Bassisten, da wir genügend Ersatzleute aus der Berliner Szene für eine Tour gehabt hätten. Tobi hatte dann geschrieben, dass er Bass spielt, aber nur im Doppelpack mit Tim als Gitarrist zur Band kommen würde. Beide sind auch langjährige Freunde und kommen sogar noch aus der ganz uralten Vegan-Straight-Edge-Szene aus den Neunzigern.

Beeindruckend!

Ja. Ich bin, was das angeht, fast noch ein Küken: Ich bin jetzt fast zehn Jahre vegan, Straight Edge habe ich für mich erst Ende 2018 entdeckt, ich hatte vorher aber schon viele Berührungspunkte damit. Die anderen Jungs sind alle knallhart seit den Neunzigern in dieser Szene unterwegs. Was das Ganze auch ziemlich cool macht. 

… und authentisch!

Ja. Das sorgte auch schonmal für die Diskussion, ob wir im Notfall jemanden in die Band aufnehmen würden, der vielleicht nicht vegan oder Straight Edge ist, einfach nur, damit wir mal wieder touren können. 

Hätte es da Reibereien geben können? 

Nein. Wir sind grundsätzlich super calm und entspannte Leute, die mit jedem reden können. Letztendlich war aber einfach der Gedanke etwas befremdlich, dass wir dann auf die Bühne gehen, unsere Message rauspumpen und im Anschluss einer von uns beispielsweise eine rauchen geht. Das wäre keine stimmige Sache gewesen, und so hätten wir die Show lieber gecancelt. Letztlich hat es aber zum Glück geklappt, auch wenn es eine lange Suche war.

Es gibt viele Gründe, vegan und Straight Edge zu leben. Da gibt es ethische, gesundheitliche Fragen, die Umwelt und das Klima, religiöse Ansätze ... Straight Edge ist ja seit jeher mit Hardcore und Punk verbandelt, als eine Art Widerstand gegen das gängige und unverantwortliche Verhalten der Gesellschaft im Umgang mit Alkohol und anderen Drogen. Wie ist da eure Motivation, was trieb euch zum Vegan Straight Edge?

Klar, da gibt es den Gesundheits-Aspekt, aber du hast Recht, eigentlich ist es damals in den frühen Achtzigern als Protestbewegung entstanden. Damals kam auch eine riesige Welle Kokain aus Kolumbien nach Europa, es gab die ganzen Trinker in den Bars. Und aus dieser Situation hat sich dann eine Gegenbewegung entwickelt.

Wir sehen natürlich, dass es gesund ist, vor allem aber ist für uns das Politische dahinter wichtig, also Protest gegen diese Konsumbewegung, gegen den Kapitalismus. Noch heute ist Alkohol die tödlichste Droge der Welt. Und dann gibt es eine Politik, die das billigt. Oft werden da Geld und das Leben der Menschen auf die Waage gelegt, und zu oft hat man sich fürs Geld entschieden. Das sehen wir sehr, sehr kritisch.

Und man könnte jetzt auch noch viel weiter gehen und behaupten, dass es dem Staat auch nicht direkt schadet, wenn es da Menschen gibt, die ihre Sorgen und Nöte wegtrinken, mit Drogen wegwaschen und nicht fit und nicht clean bleiben und für echte Veränderung nicht gewappnet sind, aber das klingt jetzt schon fast verschwörungstheoretisch. Glücklicherweise wurde erst vor ein paar Tagen noch einmal nachdrücklich von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung dazu geraten, auf Alkohol zu verzichten. Und das ist nicht schwer, denn wir leben heutzutage in einer Welt, wo es für alles Ersatz gibt. Das ist genial.

Ich würde sogar sagen, jetzt ist die beste Zeit, um Vegan Straight Edge zu sein. Es gibt so viele Ersatzprodukte, du kannst dein Fleisch im Grunde perfekt ersetzen, du kannst Alkohol mit allem möglichen ersetzen. Ich habe hier hinter mir eine Flasche alkoholfreien Whisky. Alkoholfreien Gin, alkoholfreien Amaretto, das ist alles der absolute Wahnsinn!

Ich bin voll und ganz bei dir, was Fleischersatzprodukte angeht und ich würde auch sagen, dass es mittlerweile wirklich großartiges alkoholfreies Bier gibt. Aber kannst du einen alkoholfreien Wein empfehlen? 

Probier mal Live Light 0,0. Das ist ein solider Wein zu einem guten Preis. Du kannst aber natürlich auch in die höherpreisigen Sachen gehen. Da gibt es in Berlin beispielweise Kolonne Null. Der ist sehr herb und hat nicht diese Süße, die die meisten alkoholfreien Weine haben. Tatsächlich bin ich aber auch eher so auf der Bierschiene. Ich trinke lieber alkoholfreies Bier oder Longdrinks wie Whiskey-Cola oder Rum-Cola. Das gibt es alles auch schon alkoholfrei und im Grunde hast du denselben Geschmack.

Ihr habt auf eurer Spotify-Seite im Profiltext stehen, dass ihr die “message of total liberation” verbreiten möchtet. Was muss man unter unter “Liberation “ verstehen – “Befreiung” von was?

Es geht um die Befreiung von allen, die unter Unterdrückung leiden. Das betrifft also sämtliche Lebewesen: Menschen wie Tiere. Wir stehen natürlich hinter Animal Liberation, aber das greift zu kurz. Wir blicken auf die aktuellen Kriege, auf all die Unterdrückung in der Welt und möchten unsere Augen auch nicht vor diesem Leid verschließen. 

Das schließt auch Themen wie Diskriminierung, Rassismus und Feminismus ein. Ist CLEARxCUT eine politische Band?

Das ist absolut eine politische Band. Wir werden es auch immer bleiben, auch wenn wir das Musikalische etwas mehr in den Vordergrund gerückt haben, seit die Band größer wurde. Unsere Message ist und bleibt ziemlich deutlich, und unser Sänger Gabbo hält auch live immer eine politische Rede zwischendurch. 

Euer neuestes Album “Age Of Grief” hat eine sehr düstere Stimmung und lebt von einer wunderbar rohen Energie und zündet bei mir grade deshalb, weil es eben nicht so ein hochpoliertes Ding ist und auf viele längst etablierte technische Spielereien eher verzichtet. Es klingt einfach rebellisch. War das auch die Idee dahinter, sollte das Album auch im Sound die Message stützen?

Auf jeden Fall, aber natürlich experimentieren wir auch ein bisschen rum, es gibt auch ein paar Synthie-Parts auf dem Album. Im Gegensatz zu den bisherigen Veröffentlichungen ist es aber schon deutlich polierter und nicht mehr komplett DIY. Vieles haben wir aber auch weiterhin selbst daheim aufgenommen ohne professionelles Studio, und das soll auch so bleiben. Wir wollen gar nicht in dieses Hochpolierte. Das sieht man dann auch, wenn man ein Transkript von der Musik erstellt: Man sieht dann zum Beispiel kleine, minimale Tempowechsel, die das Ohr selbst gar nicht mitbekommen würde.

Live schafft es ja auch gewisse Freiheiten, wenn man sich als Musiker nicht immer nach einem Metronom richten muss, das sämtliche digitalen Einspieler beisammenhält.

Absolut. Es gibt dir als Musiker eine gewisse Flexibilität. Wir haben in unserem Set Songs mit Riffs, die wir auch gerne noch mal vier bis acht Takte länger ziehen als auf der Aufnahme. Das machen wir manchmal, wie wir Bock haben. Wir gucken uns gegenseitig an, spielen und ziehen das noch ein bisschen in die Länge, weil es gerade so cool ist, weil es gerade so Spaß macht.

Eure Musik ist oft sehr düster, spricht ausschließlich negative Themen an. Gibt es auch positive Aspekte in eurer Musik? Viele Hardcore-Bands definieren sich ja auch durch das Hervorheben einer “Positive Mental Attitude” (PMA). 

Ehrlich gesagt sind wir alle nicht in dieser PMA-Sache drin. Das ist aber ganz witzig, weil irgendwie fast jedes Magazin, mit dem wir Interviews gemacht haben, da in dieser Richtung irgendwelche Fragen hatte und teilweise dann auch Fragen gecuttet hat, weil wir nicht so darauf reagiert haben, wie sie es gerne gehabt hätten. Die Leute vom Fuze Magazin haben in einem Interview mit uns deshalb mal die letzten zwei Fragen einfach nicht veröffentlicht.

Ich vergleiche das Thema PMA gerne mit Glauben und Religion. Ich bin selbst Atheist, kann mir aber vorstellen, dass eine Beziehung zu etwas Göttlichem etwas sehr Schönes und Starkes sein kann für Menschen, die sich in bestimmten Situationen befinden. Wie in der PMA-Szene versuchen gläubige Menschen, alles einfach positiv zu sehen. Das macht deren Leben natürlich ein bisschen leichter und positiver, aber es ist auch eine leichte Verblendung. Als Band machen wir lieber auf Missstände aufmerksam, die wir aktuell in der Gesellschaft haben, ohne das unnötig zu beschönigen.

Wir sagen ja nicht, dass es keinen Lichtblick in die Zukunft gibt, denn es gibt ja auch einen Grund, warum wir diese Message verbreiten. Wir benennen die Probleme, die die Welt und die Gesellschaft haben und sagen, dass dringend gehandelt werden muss, sodass wir als Gesellschaft in Zukunft besser miteinander leben können. Dazu muss man aber halt auch knallhart auf die Missstände aufmerksam machen. Das kann natürlich negativ gesehen werden und das ganze Konzept an sich sehr dunkel wirken lassen.

Vermutlich ist das aber auch eine Stärke von Metal, Hardcore oder Punk. Ich meine, versuch mal, dieselbe Message und dieselbe Wut authentisch in einen Four-Chord-Song zu verpacken mit Akustikgitarre und Blockflöte. 

Das wäre aber ein witziges Konzept. Du bringst mich auf Gedanken! 

Feel free, ich bin gespannt. Aber anderes Thema: Ihr habt vor einigen Wochen gemeinsam mit EARTH CRISIS gespielt, die den Vegan Straight Edge geprägt haben wie kaum eine andere Band, und von der manche sagen, sie haben den Metalcore mit erfunden. Wie war das, mit solchen Legenden zusammen zu spielen? 

Ja, das war wirklich ein Riesending für uns. Der Kontakt bestand schon länger, da wir vor einigen Jahren mit deren Zweitprojekt SECT getourt sind. Das sind der Gitarrist und der Bassist von EARTH CRISIS und der Drummer von FALL OUT BOY. 

Noch eine Legende. 

Ja. Mit denen waren wir vor ein paar Jahren auf Tour. Über diesen Weg kam dann auch dieser Support in einem Club in Prag zustande. Es waren noch zwei oder drei andere Bands am Start, aber wir haben dann das direkte Warm-Up für EARTH CRISIS gemacht, was natürlich auch mega cool für uns war. Die Jungs von EARTH CRISIS sind super bodenständig und sehr entspannte Leute. Ihr Sänger Karl hat sich sogar jede Band reingezogen und bei allen Merch gekauft. Er hat sehr darauf geachtet, dass auch die Jüngeren und vielleicht noch nicht so ganz bekannten Bands, die aber diese Message haben, auch auf die Bühne können. Es war der absolute Wahnsinn, die Halle war komplett voll. 

Vegan Straight Edge ist ja mittlerweile auch fast schon mehrheitsfähig. Der Konsum von Alkohol geht nachweislich zurück, Rauchen wird uncool, es wird weniger gekifft als befürchtet und immer mehr Menschen ernähren sich vegan ...

Ja. Dazu ein kleiner kleiner Schwank aus meinem Privatleben: Vor ein paar Jahren habe ich geheiratet, und wir haben daraus eine rein vegane und alkoholfreie Hochzeit gemacht ...

... stark!

... und wenn man, wie ich, einen Großteil der Familie hat, der aus NRW kommt, stößt sowas nicht unbedingt auf Verständnis. Für viele war das ein Schock, obwohl die wussten, was ich für einen Lifestyle habe. Die Leute haben sich da regelrecht drauf gestürzt. Trotzdem sind sie gekommen, haben das mitgemacht. Wir hatten alkoholfreie Longdrinks und Cocktails und sind am Ende auf sehr positives Feedback gestoßen. Viele haben danach gesagt, dass sie auch richtig gut feiern konnten, obwohl kein Alkohol im Spiel war.

... und satt wurden, obwohl kein Fleisch im Spiel war!

Absolut, ja! Ich habe es tatsächlich auch schon erlebt, wie hart überzeugte Fleischesser plötzlich vegan werden. Ein junger Cousin von mir hat eine Zeit lang eigene Wachteln im Garten gehalten, um die Eier zu essen, die Tiere irgendwann zu schlachten und ebenfalls zu essen. Vor ein paar Tagen hat er mich dann angeschrieben und gefragt, ob ich einen guten Laden kennen würde, wo man vegane Gürtel bekommen kann. Und das ist ja eigentlich ein fortgeschrittenes Veganismus-Level, das weit über die Ernährungs-Frage hinaus geht. 

Oder der bekannte Hundetrainer Martin Rütter, der vor zehn Jahren noch über Veganer hergezogen ist und es als Verbrechen bezeichnet hat, Hunde vegan zu ernähren. Als er dann mit einer Tierschutzaktivistin in einer Fernsehsendung in einem Hühnermastbetrieb eingestiegen ist und die Missstände dort gesehen hat, wurde er selbst zum Veganer. Er hat viele Dinge reflektiert, seine Aussagen revidiert und ist mittlerweile der Meinung, dass man Hunde vegan ernähren kann. Super krass. Inzwischen kritisiert er sogar Pferdereiten. 

Und ihr werdet euch ebenfalls unermüdlich für mehr Gerechtigkeit auch für Tiere einsetzen. Wie geht es für CLEARxCUT wohl weiter?

Wir sind weiter standhaft. Musikalisch darf ich nicht zu viel verraten, aber wir haben schon fertiges Material. Es wird auf jeden Fall eine Split-EP geben, die wir mit einer anderen Band zusammen veröffentlichen. Das wird eine ziemlich coole Sache. Jeder trägt drei Songs dazu bei und das ist alles schon fertig. Auch ein Album befindet sich in der Mache, das wir dann Ende nächsten Jahres dem Label vorlegen müssen und das im ersten Quartal 2026 kommen wird.

Insgesamt, glaube ich, geht es für uns bergauf. Unsere Followerschaft wächst schnell und wir werden für immer größere Festivals angefragt. Wir werden wohl immer eine Band bleiben, die eher weniger Einzelkonzerte spielen wird, wenn nicht doch irgendwann der Punkt kommen sollte, an dem wir mit eigenen Shows finanziell lukrativ sind. Unser Sänger Gabbo und ich sind beide Berufsmusiker, aber die anderen haben normale Vollzeitjobs. Auch das muss man bedenken, denn da kann man nicht einfach mal eine 30-tägige Tour planen. Im Nightliner wirst du uns also wahrscheinlich nie sehen. (lacht) 

Würdet ihr es ausschließen, mit Bands zu touren, die nicht Straight Edge oder vegan sind? 

Überhaupt nicht. Es bringt ja auch nichts, wenn du dich die ganze Zeit nur in deiner Bubble bewegst. Es wäre Quatsch, sich dem zu verstellen. Wir sind auch tatsächlich für nächstes Jahr im Gespräch für eine Tour mit JAPANISCHE KAMPFHÖRSPIELE. Das ist super random und eine ganz andere Richtung, aber auch eine sehr alte, renommierte Grind-Band. Auch SECT wird wieder nach Deutschland kommen, und da wollen wir natürlich auch auf der Tour dabei sein.

Und mal ehrlich, würde schon „Nein“ sagen, wenn beispielsweise TERROR fragt, “Hey, habt ihr Bock, mit uns auf Tour zu gehen? Wir sind nicht Straight Edge, aber habt ihr Bock“? Das würden wir natürlich nie ausschlagen! Wir verschließen uns grundsätzlich nicht anderen Bands, die nicht die gleiche Message haben wie wir. Wir sagen eigentlich nur ganz klar: Wir, als Band, wir wollen veganes Essen haben. (lacht)

Das ist ja mittlerweile nirgendwo mehr ein Problem.

Genau. Und wir wollen, dass Location und Bühnenbereich und der Konzertsaal rauchfrei bleiben. Ansonsten könnt ihr machen, was ihr wollt.

 

Jakob

Ende der 90er war ich auf einmal da und entdeckte bald die Genesis- und Rolling-Stones-Platten meines Vaters.  Mit 11 fand ich eines Tages einen Metal Hammer im Kiosk meines Vertrauens, seitdem halten meine Eltern das für eine Phase, sind aber trotzdem stolz.
Mein Herz schlägt höher bei den meisten modernen Spielarten des Metal, besonders wenn das Suffix "-core" irgendwo zu finden ist. 

Anmerkungen und Empfehlungen, Lob und Drohbriefe, Kochrezepte und Sonstiges: gerne per Instagram an jackl_p ;-)