Geschrieben von Donnerstag, 09 April 2015 21:14

Kissin' Dynamite & The Bulletmonks - Kiel / Orange Club

KISSIN’ DYNAMITE erobern im Moment die Welt mit ihrem aktuellen Album „Megalomania“ und finden sich das erste Mal in Kiel ein. Mit im Gepäck haben sie die Rocker von THE BULLETMONKS aus Nürnberg und heizen Kiel bei original Schietwetter ordentlich ein.

THE BULLETMONKS haben die ehrwürdige Aufgabe, das verschlafene Kieler Publikum wachzurütteln und toben hochmotiviert über die Bühne. Dies scheint die Leute nur wenig zu begeistern. Die schauen zwar interessiert zu, klammern sich jedoch fest mit beiden Händen an die Getränke.

Die Band und allen voran Sänger Tyler sind bei bester Laune und Tyler hat immer einen flotten Spruch auf Lager: Dass die Band nun in neuer Formation unterwegs ist, ob glücklicherweise alle Songs für uns neu sind, weil noch keiner die Band kennt ... Gestik und Mimik von Tyler erinnern dabei an Jack Black. Bei der Hymne an alle Barkeeper, die besten Freunde eines jeden Rockstars, singen alle mit – „Don’t Mess With The Barkeeper“ geht doch glatt als Lebensweisheit durch. Hier und da wird dann doch mitgemacht oder zumindest mit dem Fuß gewippt. Der Applaus ist dafür umso lauter und so nach und nach schafft es die Band, die Meute mitzureißen.

Zum Ende hin wird schließlich tüchtig mitgebangt und geklatscht, sodass das obligatorische Facebook-Selfie mit einer begeisterten Fanschar stattfinden kann. Ein solider Auftakt, um die müden Kieler zumindest ein wenig wachzurütteln. Nach 45 Minuten verabschieden sich THE BULLETMONKS und schaffen Platz für KISSIN’ DYNAMITE.

Vor dem eigentlichen Intro wird uns NICKELBACK mit „Something In Your Mouth“ um die Ohren geschmettert. Anschließend wummert der Bass und läutet langsam und fast ein wenig episch den ersten Song des Abends ein. Zu „DNA“ springt Hannes breit grinsend auf die Bühne und holt die verschlafene Meute aus ihren Trott heraus. Die Stimmung kocht bereits und steigert sich bei „Running Free“ erneut. Nach dem Hit folgt „VIP in Hell“, KISSIN’ DYNAMITE lassen sich feiern und sorgen für ausgelassene Stimmung.

Hannes steht praktisch im Publikum und hält uns das Mikro regelmäßig entgegen. Mitsingen kann jeder, egal ob es sich um neue oder alte Songs handelt. Bei „She’s A Killer“ verschnauft das Publikum ein wenig, dafür läuft Jim zur Höchstform auf ... wobei "laufen" das falsche Wort ist. Er ist dummerweise an einen Stuhl gefesselt, da er sich beim Snowboarden das Schlüsselbein gebrochen hat – das jedoch nicht auf einer schwarzen Piste, sondern indem er aus dem Skilift gerutscht ist –, und kann kaum still sitzen. Dafür gesellen sich Ande, Hannes und Steffen immer wieder an seine Seite.

Während sich bei „Maniac Ball“ das Publikum springend austobt, kehrt beim Drumsolo etwas Ruhe ein. Anschließend stürmt die Band zu „God In You“ auf die Bühne und gibt mächtig Vollgas. Richtig Partystimmung kommt schließlich bei „Love Me, Hate Me“ auf. Es wird gehüpft, geklatscht und mitgesungen. Danach folgen mit „Six Feet Under“ und „Fireflies“ zwei schöne, akustisch untermalte Titel. Die Zeit zum Verschnaufen wird genutzt, um bei „Sex Is War“ an die Decke zu gehen. Die Meute tobt vor der Bühne und lässt auch bei „Hysteria“ nicht nach.

Im Vorfeld entschuldigt sich Hannes für den nächsten Song „Steel Of Swabia“. Nur die Wenigsten werden sich wohl mit den Schwaben identifizieren können, aber wir feiern selbstverständlich die Landeshymne und erfreuen uns, dass dieses Land eine so hervorragende Band hervorgebracht hat. Hannes schwingt die Landesfahne und erinnert ein wenig an Bruce Dickinson. Bevor es in die Verlängerung geht, spielen KISSIN‘ DYNAMITE noch „Ticket To Paradise“ und ruhen sich neben der Bühne kurz aus.

Hannes greift in der Zwischenzeit zu Zepter und Umhang und zeigt eindrucksvoll, dass er das Zeug zum King Of Metal hätte. Souverän und überzeugend performt Hannes seine Rolle zu „I Will Be King“ und schließt wie gewohnt den Abend mit „Operation Supernova“, inklusive SCORPIONS Pyramide.

Setlist:

DNA
Running Free
VIP in Hell
She's A Killer
Money, Sex & Power
Maniac Ball
Drum Solo
God in You
Love Me, Hate Me
Six Feet Under
Fireflies
Sex Is War
Hysteria
Steel Of Swabia
Ticket to Paradise
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I Will Be King
Operation Supernova