Geschrieben von Samstag, 29 Juli 2017 19:30

Kissin' Dynamite im Interview: "Ich mache, worauf ich Bock habe"

Es läuft gut für KISSIN' DYNAMITE: Das Quintett aus Burladingen (Baden-Württemberg) wird spätestens seit ihrem fünften Album „Generation Goodbye“ so gut gebucht, dass kaum noch ein Glam-Metal-Fan an ihnen vorbei kommt. Glam Metal? Ist der nicht längst tot?

„Totgesagte leben länger“, lacht Schlagzeuger Andi Schnitzer, „und ich muss zugeben, wir genießen schon die Vorzüge des Rock ´n´Roll – ganz so wie die Bands das in früheren Zeiten auch getan haben.“ Deshalb ist schon jetzt klar: Beim nächsten Album ist wieder mehr Partystimmung angesagt. Nichts mehr mit „Hashtag Your Life“, jenem Song, der tatsächlich mal eine ernstgemeinte Message transportierte.

„Social Media und die Abhängigkeit vom Handy, das ist doch wirklich schlimm“, kritisiert Andy, „man verliert völlig das Gespür dafür, was eigentlich wichtig ist.“ Einen Moment lang wird er ernst, sagt Dinge wie „Leute, die sich abhängig machen von den Erwartungen anderer, machen sich zum Sklaven“. Wie sich herausstellt, hatte der Drummer selbst auch mal eine Phase, die ihn an den Rand eines Burn-Outs brachte. Immer nur arbeiten, studieren, das war ihm zu wenig. Oder zu viel. „Ich habe alles in Frage gestellt.“

Zum Beispiel seine Tätigkeit als Schlagzeug-Lehrer. Unmotivierten Kiddies Takte beizubringen, das ging ihm irgendwann mächtig auf den Keks. Heute arbeitet er nebenbei in einer Sauna. „Mein Motto: Permanent Vacation. Heute mache ich, worauf ich Bock habe und was ich nicht als Arbeit empfinde.“ Zum Beispiel neue Songs schreiben – damit haben die Jungs nämlich auch schon wieder begonnen.