Tatsächlich staunen wir nicht schlecht, wie viele Fans heute für die 1992 in New York gegründete Hardcore-Band ins Logo gekommen sind. Der Laden platzt aus allen Nähten und überwiegend massige mittelalte Männer stehen so dicht gedrängt, dass ich kaum mein Bierglas zum Mund führen kann.
OUT OF STEP: Musikalisch gut, aber zu viel Gelaber
Der Abend kommt schnell in Fahrt und wird von der musikalisch gut aufgelegten Hamburger Hardcore-Truppe OUT OF STEP eröffnet, die mit ihren meist kurzen Oldschool-Songs den Nerv der Leute trifft. Leider hat der Sänger Sabbelwasser getrunken und lässt nach fast jedem Song so viel Klischeehaftes (Hardcore, Herzblut ...) und Belangloses vom Stapel, dass der Gig keinen Flow entwickelt und ich mich wundere, dass niemand „Halt’s Maul und spiel!“ brüllt. Hardcore-Community halt – böser Blick und weiches Herz.
PRO-PAIN: Druck, Druck, Druck!
PRO-PAIN sind da ein anderes Kaliber. Ein kurzes „Hallo!“, Mikro gerichtet, Kopf in den Nacken, starrer Blick geradeaus und Druck, Druck, Druck! Gary Meskil weiß, wie es geht. Auch er bedankt sich zwischen den Songs, knallt mit seinen Jungs aber umgehend den nächsten Nackenbrecher in die Menge, die den intelligenten Mix aus Hardcore und Metal enthusiastisch abfeiert.
Alle haben Bock, der Funke springt über, Gitarrist Greg Discenza grinst mit den Fans um die Wette, Schlagzeuger Jonas Sanders trifft hart und treibt unendlich nach vorne. Vor der Bühne bilden sich immer wieder kleine Circle Pits, aus denen Stagediver nach hinten gereicht werden. Nach einer guten Stunde Vollgas, bei dickem Sound und Hits wie „Make War (Not Love)“ und „Stand Fall“, bin ich erstaunt und begeistert, dass PRO-PAIN auch 2025 nichts von ihrer Spielfreude eingebüßt haben.
Wer die Band auf ihrer aktuellen Tour noch sehen kann, sollte definitiv hingehen.





