Manuel

Manuel

"Größtenteils harmlos."


Tausend Jahre? Nein, sogar ein ganzes Dutzend – würde Obelix sagen – dauerte es, bis die Sachsen von THORNESBREED eine neue Scheibe aufgelegt haben. Nach der Gründung in den Neunzigern spielte die Truppe noch urigen Death Metal, der nun noch eine Nebenzutat in dem teuflischen Eintopf ist, der uns heuer auf den Teller kommt.


Auch wenn die Polen schon seit einigen Jahren für Furore auf dem Schwarz-Markt (ich weiß, echt schlechtes Wortspiel) gesorgt haben, so kamen sie noch nicht ganz groß heraus. Als vor über anderthalb Jahren bei einem Unfall ein Bandmitglied verstarb und andere schwerverletzt überlebten, stand verständlicherweise die Bandexistenz auf der Kippe. Doch die Jungs hatten die bewundernswerte Energie, weiterzumachen und verarbeiten nun auf ihrer dritten Scheibe dieses Unglück.


„International“ ist die Antwort, wenn man DRUZHINA nach ihrer Herkunft befragt. Die drei Mitglieder kommen aus Russland und Frankreich (wobei manche Quellen statt letzterem die Schweiz behaupten) und trafen sich mit einem dänischen Studiobassisten in dessen Heimatland. Logisch, das liegt ja ungefähr in der Mitte. Und dort entstand schließlich auch das dritte Album, das uns den Sommer etwas abkühlen soll.


Dass die Schweizer von SOULLINE ihr Genre kennen, sieht man daran, dass sie nach ihrem Start im Millennium und zwei Demos nun schon vier Alben zusammengeschraubt haben. Mit leichtem Core-Einschlag spielen die fünf Jungs ruppigen Melo-Death, wie er durchaus auch von Nordeuropäern kommen könnte.


Zwei Typen in Finnland trinken ein Bier und machen metallische Musik. So weit, so gewöhnlich. Dass sie in der Landessprache singen, ist auch nicht unüblich, bringt jedoch immer wieder einen gewissen Exotenfaktor mit hinein. Da die fünf Songs auf "Luonnon Harmonia Ja Vihreä Liekki" nicht einmal eine halbe Stunde dauern, könnte man auch EP dazu sagen, doch offiziell ist es ein Album. Wie auch immer.


Dass es in Indien einige Metalbands gibt, könnte man anhand der Einwohnerzahl vermuten, doch bis vor kurzem kam mir dieser Markt noch nicht in den Sinn. Somit ließ ich mich gerne auf BHAYANAK MAUT ein, die seit über einer Dekade ihr Unwesen treiben. Das ansprechende, düstere Cover verweist auf ein Konzeptalbum, dessen Geschichte man in einem ansehnlich gestalteten 118-Seiten-Booklet nachlesen kann.

Welch ein Name! Dass chirurgische Fähigkeiten bei Death Metal verlangt werden, ist Standard. Doch der lyrisch-blutige Album-Titel „Ode To Gore“ verspricht klassische Kost aus Finnland. Auch wenn die fünf Nordlichter schon seit einigen Jährchen deftige Mucke zocken, ist diese Hommage an den Gedärm-Matsch ihr Debütalbum.


Vor drei Jahren gab es das Debüt-Album der Finnen auf die Ohren und nun will uns der nordische Fünfer mit einer EP die Wartezeit auf die nächste Scheibe versüßen. Brachiales Geprügel mit minimalem, doch ausreichendem Hang zur Melodie wurde damals so überzeugend gezockt, dass die Platte immer wieder aus meinen Boxen dröhnte. Doch was machen denn dieses Jahr die Geister so? Wieder Lärm?


Angeblich gibt es CARNIVAL OF FLESH schon seit 13 Jahren. Bis dato ist nicht viel passiert, außer dass es eine Erholungspause von sechs Jahren gab. Doch letztes Jahr begann es in Serbien zu brodeln und nun liegt das selbstgemachte Debüt der Truppe aus Belgrad bei uns auf dem Tisch.


Fiese Riffs werden mir vor den Latz geknallt und ich erkenne sofort THE UGLY. Erstaunlich eigentlich, wo doch deren erstes und einziges Album schon sieben Jahre zurückliegt. Nicht erstaunlich ist es deshalb, weil mir das Debüt „Slaves To The Decay" seit seiner Geburt immer wieder die Ohren durchpustet. Insofern war ich gespannt, was die dunklen Gesellen aus Stockholm sich endlich Neues ausgedacht haben.
Eines vorweg, gemütlicher als das letzte Mal wird es definitiv nicht.


Nicht nur in den Vereinigten Staaten, auch in Mexico wird die Tradition des ursprünglichen skandinavischen Black Metals weiterhin zelebriert. Vor neun Jahren gegründet, gab es bei LUCIFERIAN RITES bald die ersten Gehversuche. Klassisch mit Corpsepaint und Pseudonymen ausgestattet, liefert uns der Vierer nun sein zweites Album ab.


Vor acht Jahren gefiel mir das derbe-düstere Geholze der Norweger ganz gut. Mittlerweile ging ein weiteres Album an mir ungehört vorüber. Band-Chef Ingar Amlien hat wieder einmal neue und erneut alte Mitstreiter um sich geschart, um mit dieser EP das 20-jährige Jubiläum der Band mit drei neuen Songs und einem Cover zu begießen.

Das Bandfoto von SEAGRAVE, das mir mitgeliefert wurde, zeigt einen langhaarigen jungen Mann mit der Gitarre in der Hand auf einer kleinen Bühne. Das ist zunächst wenig aussagekräftig. Doch die Recherche zeigt: Während bei den Österreichern von HARAKIRI FOR THE SKY ein Typ namens J.J. der Sänger und Initiator war, ist es derselbe Mensch, der sich nun Jay Trainwreck nennt und mit SEAGRAVE ein weiteres Projekt ins Leben gerufen hat. Quasi ein Chamäleon, von dem man auch unter dem Namen V. Wahntraum vielleicht schon etwas gehört hat.

Vielleicht saßen fünf Iren in einem Pub und dachten sich, sie könnten ja alte keltische Sagen vertonen. Vor acht Jahren kam es jedenfalls zu einem Zusammenschluss. Ein Label machte mit, und nun wird auf der zweiten Platte Kriegerisches aus dem Mittelalter in Irland berichtet.


Vor fünf Jahren ging es Schlag auf Schlag und die Italiener brachten drei Alben in drei Jahren heraus. Solch eine Veröffentlichungsquote kann man auf Dauer vermutlich nicht halten, und so dauerte es nun drei Jährchen, bis heuer das achte Album in 13 Jahren produziert wurde. Da muss jemand ganz schön kreativ sein, denn bisher gab es noch wenig wirklich Schlechtes zu berichten.

In den USA wird die Fahne des ruppigen Schwarzmetalls zum Teil noch höher gehalten als in Norwegen. So knüpfen auch INFERNUS an diese Tradition an, mit Old-School-Sound dem Gehörnten zu huldigen. Dabei kam das Debüt-Album erst vor drei Jahren ans Licht, nachdem die Burschen schon sechs Jahre im Untergrund den Eintopf auf kleiner Flamme köchelten.

Da sind sie wieder. Die beiden Norweger von GALAR haben vor fünf Jahren ihr letztes Lebenszeichen von sich gegeben, das mir und vielen anderen sehr gefiel. Mit „De Gjenlevende" ist die dritte Scheibe ein Sechs-Song-Album, das die „Überlebenden" beschreibt, die dem Winter entfliehen wollen und sich unter der Frühlingssonne transformieren.


Vor über sechs Jahren in Tschechien gestartet, gab es in der Band PASSION FOR SORROW um Mastermind Fedor hauptsächlich Besetzungswechsel. Daher blieb auch nicht viel Zeit, Musik herzustellen. „Rotting Immortality" ist somit das Debüt, das die dunklen Gothic-Seelen mit einer Death-Metal-Keule in der Hand auf Reisen schickt.


Mit einem stabilen Line-Up seit über zwanzig Jahren kann nicht jede Band aufwarten – gefeiert wird insgesamt schon das Vierteljahrhundert. Von Pennsylvania aus rumpelt die Bande SATHANAS kompromisslos durch die Welt, ohne dabei den straighten Weg ihrer Spielart zu verlassen.
Metal, Satan, Bier – mehr brauchen wir nicht hier.


Vor zweieinhalb Jahren begann die französische Trilogie mit „Inhibition". Multiinstrumentalist A.K. erschuf ein post-apokalyptisches Werk, das atmosphärische Grenzen auslotete, doch auch nicht allzu stark fesselte. Der zweite Teil „Rebellion" soll nun extremer und musikalisch heftiger sein. Und das stimmt.

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