Alle Reviews in der Übersicht
Aktuelle Reviews
Hier schreiben wir unsere Meinung zu den Veröffentlichungen der letzten Zeit. Eine Empfehlung der Redaktion gibt's ab 8 Punkten, die entsprechenden Artikel sind in der Regel mit dem Hinweis "Tipp" versehen.
Forgotten Woods - The Curse Of Mankind
Es ist unschwer erkennbar am Cover: im Copyshop einer norwegischen Kleinstadt vervielfältigt und mit der rostigen Schere zurechtgeschnitten – bei diesem Album handelt es sich um norwegischen Black Metal. FORGOTTEN WOODS veröffentlichten ihr zweites Album „The Curse Of Mankind“ 1996, jetzt wird es, ergänzt um einen unveröffentlichten Song, neu aufgelegt. Der Kauf lohnt sich nicht für jeden.
Iku Turso - The Great Tower
Iku Turso hat es zu spätem Ruhm gebracht. Nein, hier ist nicht die Rede von der Band, sondern von einem Seemonster der finnischen Mythologie. Lange Zeit vergessen, hat das Ungetüm in den letzten Jahren den Sprung in die Populärkultur geschafft, prangt auf Bieretiketten und wuselt durch Videospiele. Mit TURISAS und IKU TURSO haben sich sogar zwei Bands nach dem mythologischen Wesen benannt. Während Erstere seit jeher an mir vorbei gegangen sind, haben Letztere 2017 ein durchaus interessantes Debüt veröffentlicht.
Heave Blood and Die - Vol.II
Der deutsche Dichter Erich Limpach meinte: „Disharmonien haben ein ganz besonderes Ausstrahlungsvermögen auf die Umwelt.“ Das bestätigt sich wohl in allen Bereichen unseres Lebens, auf das neue Konzeptalbum „Vol.II“ von HEAVE BLOOD AND DIE trifft es genauso zu.
The Bennies - Natural Born Chillers
Mit „Wisdom Machine“ haben mich die Australier von THE BENNIES vor ein paar Jahren total umgehauen. Sowohl auf Platte als auch live. Unglaublich stimmiges Album zwischen Reggae und Punk mit etwas Elektro-Spinnerei (ich musste da immer etwas an ANTITAINMENT denken, was den Synthi angeht) und eine absolut mitreißende Live-Show. Jetzt kommt mit „Natural Born Chillers“ das nächste Album der musizierenden Kiffer heraus und … ja … jetzt ist das Bild nicht mehr ganz so stimmig.
Great Collapse - Neither Washington Nor Moscow ... Again
Keine Ahnung, wie ich das geschafft habe, aber irgendwie habe ich das erste Album von GREAT COLLAPSE verpasst. Und dabei handelt es sich mal wieder um eine sogenannte „Supergroup“, denn hier hört man die Stimme von STRIKE ANYWHERE und hört Musiker von RISE AGAINST, NATIONS AFIRE und SET YOUR GOALS. Klingt ganz schön mächtig, oder?
Seven Spires - Solveig
Eine Geschichte über Eskapismus, Tod und Dekadenz versprechen die US-Extreme-Symphonic-Metaller von SEVEN SPIRES im Werbetext zu ihrem Debütalbum "Solveig“. Soweit nichts Neues im schon immer sehr theatralischen Subgenre, welches auf die ein oder andere Weise auch immer die gleichen Themen behandelt. Was allerdings nicht heißen soll, dass Altbewährtes nicht auch richtig gut umgesetzt werden kann. Denn was die vier Studenten des Berklee College of Music mit "Solveig“ auf die Beine gestellt haben, ist für einen Debütanten nicht gerade zu verachten.
Shoreline - You Used To Be A Safe Place EP Tipp
Münster Monster Mastership, das ist noch immer die erste Assoziation, die ich mit dieser Stadt habe. Gleich danach kommt Götz Alsmann und dann folgt die kleine aber feine Melodic-Hardcore-Szene, die sich seit einigen Jahren dort gebildet hat. SHORELINE sind ein Teil davon und wagen mit ihrer EP "You Used To Be A Safe Place" den ersten Vorstoß. Ziemlich erfolgreich wie es scheint, denn die erste Tour als Support von GREAT COLLAPSE (feat. RISE AGAINST, STRIKE ANYWHERE Mitglieder) ist gebongt. Die Frage nach dem Warum ist schnell geklärt.
Feine Sahne Fischfilet - Sturm Und Dreck Tipp
Um den Namen FEINE SAHNE FISCHFILET kam man in den letzten Jahren nicht herum und jetzt, da ihr fünftes Album erscheint, kann ich auch endlich mal auf Albumlänge bei den Jungs von der Ostseeküste reinhören. Ich finde es zwar schwer, die Musik von dem – sagen wir mal „Phänomen“ zu trennen, aber vielleicht ist das ja mit ein Grund dafür, warum ich „Sturm & Dreck“ so abfeiere …
Nathan Gray - Feral Hymns
Ich weiß auch nicht, warum ich es oft so schwer habe mit den Sachen, die NATHAN GRAY außerhalb von BOYSETSFIRE macht. Er hat eine unfassbare und sofort erkennbare Stimme, eine unglaubliche Vita und ist extrem sympathisch. Und umtriebig. Andauernd hört man irgendwo von einem seiner Projekte. Aber dennoch kommen einige seiner Sachen bei mir immer nur mit einer Punktezahl davon, die für eine BSF-Platte vermutlich undenkbar wäre.
Harakiri For The Sky - Arson Tipp
Ich bin verliebt. Verliebt in die neue Scheibe von HARAKIRI FOR THE SKY. Nach ihrem großen Erfolg mit „III: Trauma“ haben die zwei (!!!) Österreicher aus Wien erstmals meine Aufmerksamkeit erlangt und ich hegte zurecht große Hoffnung, dass der Nachfolger „Arson“ ein ebenbürtiger Nachbar für meine erste HARAKIRI FOR THE SKY-Platte in meinem Regal sein wird. Tja, was soll ich sagen? Das Zwei-Mann-Projekt hat die Messlatte für die besten Alben 2018 jetzt schon zu Beginn des Jahres extrem hoch gesetzt.
Black Label Society - Grimmest Hits Tipp

- Melodischer Doom Metal mit Blues- & Southern-Anleihen
Label: Spinefarm Records / Caroline
VÖ: 19.01.2018
Bewertung:
Bevor Zakk Wylde auf der Abschiedstour seines Mentors OZZY OSBOURNE die Saiten qualmen lässt, veröffentlicht er mit seiner eigenen Band BLACK LABEL SOCIETY das neue Werk "Grimmest Hits".
Riivaus - Lyöden Taudein Ja Kirouksin Tipp
Um Himmels Willen, was ist denn das für ein Cover? Nein, eure Augen täuschen sich nicht. Das, was aussieht wie das unfreiwillige Ergebnis einer durchzechten Halloween-Party, ist tatsächlich das Cover des Debütalbums des finnischen Black-Metal-Projektes RIIVAUS. Wäre "Lyöden Taudein Ja Kirouksin“ ein Film, hätte es sich für seine schaurige visuelle Präsentation die Goldene Himbeere redlich verdient. Vom ersten Eindruck sollte sich der Betrachter allerdings nicht täuschen lassen, denn das Debüt muss sich musikalisch keineswegs verstecken.
Swinging Utters - Drowning In The Sea, Rising With The Sun (Best Of)
SWINGING UTTERS und ich also? Keine sehr einfache Beziehung, da ich die Amis immer extrem durchschnittlich bzw. halt „nett“ fand. Dementsprechend habe ich mich jetzt auch nicht so unfassbar viel mit ihnen beschäftigt. Und so finde ich mit „Drowning In The Sea, Rising With The Sun“ eine gute Gelegenheit, mich wirklich mal mit den Jungs aus der Bay Area zu beschäftigen. Es handelt sich hier nämlich nicht um ein weiteres Album, sondern um eine Best Of!
The Last Gang - Sing For Supper (Single)
Fat Wreck sind ja eher für melodischen Punk zuständig und in dem Bereich ja gerne auch mal recht modern, aber mit THE LAST GANG haben sie sich jetzt eine Band an Land gezogen, die eher in den StreetPunk-Bereich fällt und mich vor allem an die Duftmarken von RANCID und den DISTILLERS erinnert.
Hardsell - Subculture Criminals
Satte 14 Jahren haben sich HARDSELL Zeit gelassen, bevor sie jetzt mit "Subculture Criminals" den Nachfolger vom "Pissed ’n’ Broke" nachschießen. Ganz schön viel Zeit, um sich zu entfalten und Ideen zu sammeln. Ein Blick auf das Cover lässt Schlimmes ahnen, denn das präsentiert sich eher derb und platt. Die ursprünglich aus den Niederlanden stammenden Musiker haben zumindest keinen großen Anspruch an Ästhetik und, wie sich im Verlauf der vorliegenden knappen halben Stunde herausstellt, auch nicht an musikalische Beweglichkeit.
Coldside - Fuck Your System
Wie darf man sich das vorstellen, wenn Hardcore-Bands im Proberaum sitzen und darüber diskutieren, welche großen Worte man samplen kann, um das Album wertiger zu machen und dann am Ende doch bei Charlie Chaplins Rede aus „Der große Diktator“ landen? Man kann zumindest im Fall von COLDSIDE aus Florida auf eine gewisse Arbeitsweise schließen und die lautet: Lieber gut nachgespielt bzw. geplappert, als schlecht selbst gemacht. Statt sich selbst was Schlaues zu überlegen, leitet also Charlie in "Fuck Your System" ein und auch die folgende Musik gewinnt keinen Innovationspreis. Ist aber nur halb so schlimm, wie es klingt – und im Hardcore leider mittlerweile üblich.
Watain – Trident Wolf Eclipse
Nach dem kontrovers diskutierten "The Wild Hunt" (2013) war es einige Jahre ungewohnt ruhig um WATAIN geworden. Es war von kreativer Schaffenspause und sogar Burn-out Syndromen zu lesen, sodass man sich fragen musste, ob und wie es mit der schwedischen Black Metal Kombo weitergehen würde. Mit dem Anfang Januar erschienenen "Trident Wolf Eclipse" melden sich WATAIN aber glücklicherweise eindrucksvoll zurück und tun das, was sie am besten können: Ein straightes, aggressives und hartes Album abliefern.