Hate Eternal - Upon Desolate Sands

Hate Eternal - Upon Desolate Sands

HATE ETERNAL – ein Bandname, der Knüppelfreaks lustvoll mit der Zunge schnalzen lässt. Die Truppe aus St. Petersburg im meist sonnigen Florida lässt nun Album Numero Sieben auf die Prügelgemeinde los.

Mittlerweile hat das Trio den Schlagzeug-Oktopus Hannes Grossmann in ihren Reihen, den man noch aus alten NECROPHAGIST- und OBSCURA-Tagen, aber auch von Prog-Bands wie BLOTTED SCIENCE kennt.

„Upon Desolate Sands“ besticht auf den ersten Blick mal wieder durch ein geniales Cover-Artwork des Berliner Künstlers Eliran Kantor, der schon für viele namhafte Metalbands die Verpackung bemalt hat. Ein echter Blickfang.

Die Finesse schlummert unter der Oberfläche

Musikalisch gibt es natürlich wieder das volle Brett, heißt brutalen Death Metal, sehr technisch arrangiert, düster und wuchtig – genau so, wie man es von der Truppe um den ex-MORBID ANGEL-Gitarristen Erik Rutan erwartet. Interessant ist, dass die selbstverständlich wieder stark vorhandene technische Finesse weitgehend unter der Oberfläche schlummert. Das Album wirkt insgesamt sehr homogen, sowohl vom Songwriting, als auch von der Produktion her. Und so rauscht die Platte während der ersten beiden Durchläufe erst einmal stumpf an mir vorbei. Je weiter man aber in den Filigran-Kosmos der Truppe eintaucht, desto mehr feine Schattierungen und verspielte Facetten entdeckt man.

Beispiele hierfür sind der Opener „The Violent Fury“ oder das mit einer dezenten Melodie gespickte Stück „Vengeance Striketh“. Oder noch besser: der wuchtige Midtempo-Stampfer „Nothingness Of Being“. Ein Song, wie man ihn sich von MORBID ANGEL schon lange wieder wünscht, der komplett aus einem Guss wirkt, aber unglaubliche Feinheiten zur Entdeckung freigibt. Natürlich in erster Linie das geniale Riffing, aber auch die immer wieder auftauchenden kurzen Leads, die es vermögen, eine durchaus beklemmende Atmosphäre zu erzeugen.

Highlight der knapp 40-minütigen Scheibe ist der rasante Klopfer „All Hope Destroyed“, der sich wie eine gut geölte Panzerkette durch die Landschaft pflügt, nur um dann plötzlich und unerwartet zu explodieren und gnadenlos loszuballern. Die Krönung ist ein großartiges Gitarrensolo, welches sich als Finale in die Hirnrinde fräst.

Ein Album, das man sich erarbeiten muss

HATE ETERNAL haben zu früheren Zeiten die Messlatte sehr hoch angelegt und so will „Upon Desolate Sands“ nicht ganz an alte Glanztaten anknüpfen, dafür wirkt das Material insgesamt etwas zu sperrig. Ein hervorragendes Album ist es allemal. Ein Album, das man sich erarbeiten muss, dem der Spagat zwischen Brutalität und Filigranarbeit aber durchaus gelingt.

Tracklist:

  1. The Violent Fury
  2. What Lies Beyond
  3. Vengeance Striketh
  4. Nothingness of Being
  5. All Hope Destroyed
  6. Portal of Myriad
  7. Dark Age of Ruin
  8. Upon Desolate Sands
  9. For Whom We Have Lost