Down - Down IV Part II Tipp

Down - Down IV Part II
    Sludge Doom Southern

    Label: Roadrunner Records
    VÖ: 10.5.2014
    Bewertung:9/10

    Homepage von Down


Als Phil Anselmo die Tage in einem Interview sagte, er würde in Zukunft am liebsten nur noch EPs und keine Longplayer mehr veröffentlichen, musste ich grinsen. Zunächst, weil die All-Star-Kapelle aus den Südstaaten schon vor einiger Zeit ankündigte, demnächst mehrere EPs veröffentlichen zu wollen. Und auf der anderen Seite, weil EPs von DOWN beinah eine so lange Spielzeit haben, wie Full-Length Alben anderer Bands.

Das beweist das Quintett auch mit seinem neuesten Output „Down IV Part II“, das beinah eine Spielzeit von 40 Minuten erreicht. Dachte ich vor dem Hören des neuen Materials noch, dass die Qualität der Songs unter verschiedenen Einflüssen wie dem Weggang von Kirk Windstein oder Phil Anselmos verschiedensten Nebenprojekten leiden könnte, werde ich mit „Down IV Part II“ definitiv eines Besseren belehrt.

Der Sound klingt selbstredend wie immer sumpfig und groovig und ist dennoch mit einigen Melodien versehen. Man atmet beim Hören beinah Bierdunst, Marihuanaqualm und Schweißgeruch ein. Im Gegensatz zu der Vorgänger-EP kommt das neue Werk aber deutlich aggressiver daher. Härter, schneller, weniger doomig, dafür aber catchiger und viel heavier. Allerdings auch ein wenig vorhersehbarer, was dem neuen Material aber sehr gut zu Gesicht steht. Und nach dem ersten Durchhören möchte man sich sofort die nächste Schelle abholen.

Gleich der erste Song „Steeple“ kommt mit einem extrem thrashigen Riff daher, das teilweise an alte SLAYER erinnert, aber dennoch sehr sumpfig umspült wird. Mittlerweile beschleicht mich das Gefühl, dass gerade die Opener auf den DOWN-EPs im positiven Sinn anders, heavy und frisch daher kommen. Über die bereits bekannte Vorweg-Auskopplung „We Knew Him Well“ muss ich wohl nichts mehr sagen, aber bei dem darauf folgenden „Hogshead Dogshead“ wird noch einmal das Tempo erhöht. Was hat die Jungs denn geritten, dass die mittlerweile so abgehen? Und sorry, wenn der Vergleich mittlerweile langweilig wird, aber der Song „Conjure“ könnte rifftechnisch auch auf einem BLACK SABBATH-Werk zu finden sein. „Sufferer‘s Years“ und „Bacchanalia“ kommen dann nochmal ordentlich heavy, aber extrem melodiös daher. Bei nur sechs Songs so viel Abwechslung unterzubekommen, schafft auch nicht jede Band.

Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich damit warm werde, dass aus dem Hause DOWN nur noch EPs zu erwarten sind – aber wenn die ab jetzt durchgehend so geniales Material abliefern, dann bitte mehr davon. Als Abschluss bleibt mir nichts anderes zu sagen, als dass sich DOWN weiterhin in Höchstform befinden und voller Spiel- und Experimentierfreude stecken. Leute, ihr müsst euch keine Sorgen machen: DOWN bleiben DOWN treu!