Sibiir - Ropes Tipp

Sibiir - Ropes
    Black Metal, Hardcore, Death Metal

    Label: Fysisk Format
    VÖ: 04.10.2019
    Bewertung:9/10

    Bandcamp


Der Herbst ist da und mit ihm die wütenden Stürme und kalten Temperaturen. Wie kann man sich also besser auf den Winter vorbereiten als mit einem der kältesten Orte der Welt – der bitteren Kälte Sibiriens?

Das Quintett SIBIIR stammt zwar nicht aus Sibirien, aber aus dem trotzdem sehr kalten Oslo Norwegens. Entsprechend verstehen sie es bestens, die Atmosphärik der Namensinspiration musikalisch einzufangen und den Hörer in ein gefrorenes gnadenloses Wunderland zu begleiten, welches von Tod, Untergang und Schmerz begleitet ist, aber dennoch durch seine leblose Friedlichkeit fasziniert.

Wie dem auch sei, SIBIIR sind zurück mit ihrem zweiten Langspieler „Ropes“, der den Niedergang der Menschheit in seinen unendlichen Facetten thematisiert – in einem gutturalen Mix aus Black-, Death Metal und Hardcore, der des Öfteren an eine melodischere Version von MANTAR erinnert.

Schon mit dem Introsong „Leeches“ braust ein gewaltiger Orkan aus apokalyptischem Chaos und der richtigen Portion Groove auf einen zu, der wohl die exakt richtige Menge an Black Metal enthält, dass er dem enthaltenen „original Hardcore“ standhalten kann und mit ihm konkurriert.
Mit antreibenden Offbeats („Worlds Apart“) und dem gekonnten Wandern auf dem schmalen Grat zwischen blanker Aggression und einigermaßen geordneter Melodik („For The Few“) kreieren SIBIIR einen eiskalten Horror, der jeden mitgehen lässt.

Mit manchmal weniger, manchmal mehr Lust am Experimentieren, wird „Ropes“ auch bis zum Schluss nicht langweilig. SIBIIR versuchen sich an mehreren unterschiedlichen Rhythmen als auch an gekonnt eingesetzten abwechslungsreichen akustischen Gitarrrenphrasen und begleitenden cleanen Gesangsphrasen im Refrain von „A Trail Of Failed Attempts“.

Fazit

SIBIIR schaffen es, ausdrucksstarke Songtexte mit atmosphärischen als auch zugleich aggressiven Klängen zu untermalen. Düster und gefährlich wird „Ropes“ dich gefangennehmen und auf die unschönen Seiten des Lebens aufmerksam machen. Wer also Lust hat, sich auf einen metallischen Blizzard einzulassen und dabei Hardcore und Black Metal im perfekten Mix vereint hören will, sollte SIBIIR in jedem Fall ein wenig Aufmerksamkeit schenken.

 

Tracklist:

1. LEECHES
2. WORLDS APART
3. FOR THE FEW
4. A TRAIL OF FAILED ATTEMPTS
5. TRANSPARENT LIVES
6. THE SILENT REPENT
7. BLURRED FLICKERING PICTURE
8. MONOTON
9. OLD PATTERNS