Bob Catley - Immortal




Stil (Spielzeit): Melodic Hard Rock (61:50)

Label/Vertrieb (VÖ): Frontiers Records / Soulfood Music (19.09.08)

Bewertung: 8,5/10

Link: Http://www.bobcatley.com

Bob Catley dürfte den meisten Fans als Frontman von MAGNUM bekannt sein, mit denen er sehr erfolgreiche Alben eingespielt hat. Aber in seiner Karriere hat er auch immer wieder mit starken Soloalben von sich Reden gemacht. Auf seinem nunmehr sechsten Soloalbum „Immortal“ wurden die meisten Songs von Gitarrist Magnus Karlsson geschrieben, der sich durch sein filigranes Gitarrenspiel für STARBREAKER oder auch die Soloalben von JORN LANDE einen Namen in der Szene gemacht hat. 
Nachdem die Demo-Versionen der Songs im Kasten waren, wurden sie in die erfahrenen Produzenten Hände von Dennis Ward (PINK CREAM 69, KHYMERA) gelegt, der die Songs zusammen mit Dirk Bruinenberg (ELEGY) an den Drums und Uwe Reitenauer ausarbeitete. 
Die Vocals sang BOB CATLEY dann im Januar 2008 ein, und aus den fertigen Songs wurden zwölf Tracks ausgewählt, um dem Album „Immortal“ Leben ein zu hauchen. 

Herausgekommen ist ein Album, das mit unerwarteter Heavyness aufwartet, was meiner Meinung nach vor allem an den überragenden Kompositionen von Magnus Karlsson, und der perfekten Umsetzung von Dennis Ward liegt, der ein ums andere mal mit krachenden und gleichzeitig filigranen Gitarren-Parts dem Album eine unglaubliche Wucht verleiht. 
Auch BOB CATLEYS Stimme klingt weniger schmeichelnd, wie sie es auf vielen Soloalben und MAGNUM Scheiben gerne getan hat, sondern passt sich dem Gitarrenspiel an, uns sorgt zusammen mit den Riffs von Karlsson für ein sehr dynamisches Soundgebilde. Trotzdem ist der Wiedererkennungswert von BOB CATLEY auch auf „Immortal“ jederzeit gegeben, und er hat auch auf diesem Album natürlich nicht eingängigen Melodien und epischen Passagen abgeschworen. 
Aber irgendwie hat er auf „Immortal“ eine sehr perfekte Mischung gefunden, was die Scheibe für mich zu einem seiner besten Outputs macht, die ich bisher gehört habe. 

Song wie das sehr episch beginnende „Dreamers Unite“, dass auf einen ohrwurmartigen Refrain zurückgreift, oder das im Midtempobereich angesiedelte „The Searcher“ lassen dabei ebenso wenig an Härte vermissen wie die wirklichen fast schon Melodic Hard Rock Hymnen der Marke „We Are Immortal“, „One More Night“, „Light Up My Way“ oder auch „Win The Throne“. BOB CATLEY hat vielleicht in der Arbeit mit Tobias Sammet’s AVANTASIA wieder Spaß an einer etwas härteren Gangart gefunden. Diesen Rückschluss kann man durchaus ziehen, denn „Haunted“ oder „War In Heaven“ könnten sich auch ohne Probleme in die Tracklist von „Scarecrow“ einreihen, ohne dass es großartig auffallen würde. 
Trotzdem kann auch ein BOB CATLEY nicht ganz über seinen Schatten springen, denn mit der Ballade „Heat Of Passion“ klingt er dann doch wieder ein wenig antiquiert und schnulzig. Im Vergleich zum Rest des Albums ist dieser Song dann doch als Ausfall zu bezeichnen, und passt auch irgendwie nicht so sehr ins Gesamtkonzept. 
Aber was ist schon ein schwächerer Track, wenn dem elf kleine, melodische Hard Rock Hymnen gegenüber stehen? 

Fazit: Mit „Immortal“ hat BOB CATLEY meiner Meinung nach sein bestes Soloalbum abgeliefert, was zum einen an seiner eigenen Performance, aber zu einem nicht geringen Anteil an Gitarrist Magnus Karlsson liegt, der die Songs mit der nötigen Heaviness ausgestattet hat.
Diese Zusammenarbeit hat sich wirklich gelohnt, und Fans, die auf melodischen und teilweise epischen Hard Rock stehen, und bei dem die Riffs schon fast am Heavy Metal kratzen, kommen an „Immortal“ definitiv nicht vorbei.