Alle Reviews in der Übersicht
Aktuelle Reviews
Hier schreiben wir unsere Meinung zu den Veröffentlichungen der letzten Zeit. Eine Empfehlung der Redaktion gibt's ab 8 Punkten, die entsprechenden Artikel sind in der Regel mit dem Hinweis "Tipp" versehen.
Tyrants By Night - A Test Of Patience
Das Debütalbum einer amerikanische Band mit dem Slogan "Making Metal Great Again" – was habe ich mir da nur angelacht? Und ja, die Lyrics auf "A Test Of Patience" sind tatsächlich irgendwie "politisch", nachdenklich,
gesellschafts- und religionskritisch, aber dabei glücklicherweise immer differenziert und mit brauchbarer Musik unterlegt.
Kavrila - Blight Tipp
Der Boden, in dem das Grab für „Blight“ geschaufelt wurde, heißt Hardcore. KAVRILA stehen mit Bierflaschen in der Hand davor und werfen dreckige Erde auf den Sarg: je eine Handvoll Sludge, Doom und Crustpunk. Die Mittelfinger gehen nach oben, nach 24 Minuten ist die Show vorbei.
Earl Grey - The Times You Cross My Mind EP
EARL GREY kommen aus Mönchengladbach und releasen hier ihre mittlerweile dritte EP in zwei Jahren. Ihre Eckpunkte stehen bei Punk, Hardcore und etwas Posthardcore. Und obwohl ich hier vieles mag, klingt manches noch etwas so, als wären sie noch auf der Suche nach dem exakten Finetuning.
Teenage Bottlerocket - Stealing The Covers
Soll man als Band Coversongs spielen? Ist eine kniffelige Frage. Das Publikum könnte drauf abfahren, aber u.U. ist man dann ewig die Band mit „diesem einen Cover“. Sollte man einen Coversong auf ein Album packen? Noch kniffeliger. Und nimmt man dann einen bekannten Song, den man in seinen eigenen Stil ummünzt, oder traut man sich, etwas Unbekannteres zu machen, was man selber total abfeiert? TEENAGE BOTTLEROCKET haben das Ganze auf eine neue Stufe gehoben und mit diesem Album ausschließlich kleinere Bands gecovert, mit denen sie im Laufe ihrer 15 Jahre im Musikzirkus zusammen gespielt haben und deren Songs sie mögen. Und denen sie jetzt mal eine ganz andere Plattform geben können.
Paradise Lost - Medusa Tipp
Jedes PARADISE LOST Album ist ein Überraschungspaket. Innerhalb ihres fast 30-jährigen Bestehens hat die Band je nach Lust und Laune schon viele Genregefilde durchschritten. Einiges hat mehr begeistert, einiges weniger, aber mit „Medusa“, ihrem fünfzehnten Studioalbum, haben die Engländer – wie der Albumtitel verspricht – ein weiteres Monster ihrer Karriere erschaffen.
Conveyer - No Future
Aus irgendeinem Grund habe ich im Netz einige Stimmen gehört (also gelesen), die CONVEYER als Metalcore bezeichnen. Und ich sitze hier jetzt etwas überrascht und frage mich, ob wir über dieselbe Band sprechen, bzw. ob wir das Genre Metalcore gleich definieren. Denn in meinen Augen (also Ohren) sind die fünf Jungs ganz klar eine Hardcoreband. Wir können uns gerne auf metallischen Hardcore einigen, was den dicken Sound angeht. Aber CONVEYER haben mal so gar nichts mit HATEBREED, PARKWAY DRIVE oder KILLSWITCH ENGAGE zu tun – dafür viel mehr mit CONTINENTS, COUNTERPARTS und DEFEATER.
The Prosecution - The Unfollowing Tipp
Ich glaube, ich habe vor ca. zehn Jahren mein erstes Release von THE PROSECUTION für BurnYourEars besprochen. Wir reden hier also von einer ziemlich weit links stehenden, ziemlich großen (weil mit Bläsern) Punkrockband aus Bayern, die seit über zehn Jahren Musik macht. Alleine das ist ja schon beachtenswert. Aber die Bayern sind außerdem immer und immer besser geworden mit der Zeit und spätestens bei „The Unfollowing“ klingt einfach alles nur noch international und groß.
Buried In Smoke - Tales From The Bermuda Tipp
Ich sitze dank des Nord Open Airs freudig am Laptop, mit Kopfhörern in den Ohren, bin hochmotiviert, das Erstlingswerk "Tales From The Bermuda" von BURIED IN SMOKE zu reviewen … und zweifle nach dem ersten Querhören ernsthaft an meinem musikalischen Sachverstand. Wie genau nennt man das, was die Jungs da von sich geben?
Rage - Seasons Of The Black
Mit dem Personalumbau 2015 hat Peavy Wagner ein gutes Händchen bewiesen. Live stimmt die Chemie und so spielfreudig schienen RAGE lange nicht mehr. Spätestens mit "The Devil Strikes Again" war auch klar, dass man auch weiterhin mit alter Rage-Qualität rechnen kann. "Seasons In Black" ist 14 Monate später das zweite Album nach der Frischzellenkur. Es klingt definitiv wie RAGE und man kann auch ohne Probleme den härteren, teilweise schon thrashigen Sound erkennen, den das letzte Album kultiviert hat.
Hansen & Friends - Thank You Wacken (Live)
Zum 30. Bühnenjubiläum hat Kai Hansen mit „XXX – Three Decades In Metal” sein erstes Solo-Projekt vorgestellt. Unterstützt von einem bunten Strauß Musiker, die sich sonst von HEAVEN SHALL BURN bis VISIONS OF ATLANTIS bei verschiedenen Bands verdingen, hat er das ganze dann in Wacken auf die Bühne gebracht.
Alice Cooper - Paranormal (2CD)
Die Veröffentlichung von „Welcome 2 To My Nightmare“ ist sechs Jahre her - jetzt erblickt mit „Paranormal“ ein neues ALICE COOPER-Werk das Licht der Welt. Es ist das 27. Studioalbum in der langen Karriere des mittlerweile 69-jährigen Sängers, der überhaupt nicht daran denkt, in Rente zu gehen.
Frenzal Rhomb - Hi-Vis High Tea
Na, hier bin ich ja wirklich mal hin- und hergerissen. Denn als alter Melodycore-Fan sind FRENZAL RHOMB musikalisch genau mein Fall. Leider macht der Gesang mir das aber kaputt. Es bleibt also ein Album zurück, welches mir mit einem zusammengekniffenen Auge ganz gut gefällt.
Silverstein - Dead Reflection
SILVERSTEIN gibt es noch? Ja, schon gut. Vor einiger Zeit hatte ich ihr Album mit kurzen Songs (Cover und eigene) reviewt und war eigentlich ziemlich begeistert. Aber dennoch fühlt es sich komisch an, oder? Waren SILVERSTEIN nicht eigentlich unabänderlich mit der Screamo-Welle von vor zehn Jahren verwoben? Und was ist daraus geworden? Na, jedenfalls haben es die Kanadier überlebt und bringen so ein weiteres Album auf den Markt – geht das so weiter, wird es sogar bald zweistellig. Und ich bin hin und her gerissen …
The Bar Stool Preachers - Blatant Propaganda
Nachdem ich jüngst amerikanischen Punkrock mit Ska und Reggae besprochen habe, ist heute etwas Ähnliches aus England am Start: die BAR STOOL PREACHERS. Und es ist schon zu hören, wie stark sich hier der lokale Einfluss zeigt, denn obwohl die BSP und AUTHORITY ZERO (das Review von gestern) ganz grob gesehen in ähnlichen Gefilden wildern, klingen ihre Endergebnisse unfassbar anders.
Authority Zero - Broadcasting To The Nations Tipp
AUTHORITY ZERO gehören zu den Bands, deren Logo und deren Namen ich schon als Teenager mitbekommen habe, aber die ich aus irgendeinem Grund nie zu Gehör bekam. Bis ich sie vor ca. einem Jahr auf einem Festival gesehen habe. Seitdem bin ich beinahe sauer auf mich, dass ich all die Jahre so stur war und mich nie um die Band aus Arizona gekümmert habe.
Duct Hearts - Feathers
An und für sich kann man mich mit so einem Sound ja begeistern: Epik, Ambiente, Postrock, lange Aufbauten zwischen laut und leise etc. Und Bands wie EF oder CASPIAN haben mich schon einige male so richtig fesseln können. Aber aus irgendeinem Grund werde ich mit DUCT HEARTS nicht so wirklich warm.
Miss Vincent - Somewhere Else EP
Als ich das erste Mal etwas von MISS VINCENT gelesen hatte, fand ich zunächst mal den Bandnamen bescheuert. Dann habe ich aber von Vergleichen zu ALKALINE TRIO und BAYSIDE gelesen ... und da hat man mich natürlich direkt gehabt. Und auch wenn die Engländer jetzt nicht wirklich nach BAYTRIO klingen, verstehe ich, woher diese Vergleiche kommen. Und je länger man sich diese (dritte?) Veröffentlichung der Band gibt, umso mehr gefällt sie auch.