Murmansk - Rüütli Tipp

Murmansk - Rüütli
    Indie / Wave / Noise /Postrock

    Label: Around Your Neck
    VÖ: 31.1.2014
    Bewertung:9/10

    Homepage von Murmansk


Dieses Album ist toll und macht glücklich! MURMANSK verorten sich irgendwo zwischen Indie, Postrock, Noise und Wave. Und ihr drittes Album „Rüütli“ hat vor allem: Tiefe.

Respekt muss natürlich zuallererst raus wegen des Covers: Ein Schnappschuss von einem Typen, der in leicht uncoolen Partyklamotten aus einer Schrottkarre steigt und guckt, als würde er gleich vornüber fallen, das ist einfach groß. Rückschlüsse auf die Musik lässt das Foto kaum zu, was die Sache noch cooler macht – am ehesten denkt man wohl an ironischen Grobcord-Indie.

Und Indierock ist zwar durchaus drin im Klang von MURMANSK, aber um komplett darunter verschlagwortet zu werden, sind sie zu noisy und zu kalt. Der Sound ist oft durchlässig und lässt einem halligen 80er-Wave-Bass Raum, dann wieder kehren die Gitarren ihren zwar eingängigen, aber immer melancholischen Melodien den Rücken und bauen fette Post-Rock-Soundwände auf. Und dann ist da noch die Sängerin Laura, deren Stimme rauh, süß, erotisch und zerbrechlich zugleich ist. Ob bei Distortion-Krachern oder anrührenden, kitschfreien Balladen – wenn Laura singt, ist Gänsehaut garantiert.

Wer meint, mit einem Sound zwischen ISIS, THE JESUS & MARY CHAIN und ein bisschen DEPECHE MODE was anfangen zu können, sollte unbedingt MURMANSK hören. „Rüütli“ macht bei jedem Durchlauf mehr Spaß, der Spagat zwischen sperriger Kühle und Eingängigkeit ist perfekt geglückt, das Album klingt gleichzeitig retro, modern und zeitlos. Ich will unbedingt, dass MURMANSK auf Tour bei mir vorbeikommen, damit mich diese emotionale Tiefe auch live davontragen kann.

Helge

Death Metal, Thrash Metal, Black Metal: immer gerne. Kann ich den ganzen Tag hören. Die störrische Art, unpolitisch sein zu wollen, nervt mich aber an der Metalszene – dabei ist doch alles politisch, auch Schweigen. Für Musik mit Haltung zieht es mich immer wieder zum Punk, vor allem zu melodischem US-Punk und Riot-Grrrl-Sound. Gleichzeitig habe ich einen sweet spot für 80er-Hair-Metal und für vieles, was mich in den 90ern musikalisch sozialisiert hat.

Bands

Amorphis, Amyl And The Sniffers, Bad Religion, Brutus, Cinderella, Dool, Entombed, Gggolddd, Gorefest, Grave, Guns n' Roses, Hail Spirit Noir, Iron Maiden, King Buffalo, Megadeth, Mötley Crüe, My Dying Bride, Obituary, Prong, Sodom, Solbrud, Spectral Wound, The Great Old Ones, Valborg, War On Women, White Ward, ZZ Top, ...

Prägende Alben

AC/DC - Let There Be Rock
Aerosmith - live! Bootleg
Amorphis - Tales From The Thousand Lakes
Bad Religion - Suffer
Benediction - Transcend The Rubicon
Bruce Springsteen - Nebraska
Death - The Sound Of Perseverance
Don Dokken - Up From The Ashes
Eloy - Inside
Genesis - Trespass
Grave - You'll Never See
Guns n' Roses - Use Your Illusion I & II
Kyuss - Welcome To Sky Valley
Megadeth - Rust In Peace
My Dying Bride - The Angel And The Dark River
Ramones - Loco live
Sepultura - Arise
Sodom - Agent Orange
Tankard - Two-faced
Tool - Aenima
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