Blackout Problems - Dark Tipp

Blackout Problems - Dark

Die 2012 gegründete Münchener Band BLACKOUT PROBLEMS ist mit ihrem mittlerweile 3. Studioalbum zurück, diesmal sogar mit Major-Label an der Seite. Vor Release von „Dark“ haben sie bereits sechs Singles veröffentlicht und mit einer Mini-Doku und vier Musikvideos ordentlich Content produziert.

Laute Gitarren, halb geschriene Lyrics, ordentlich Tempo und jedes Konzert ein einziger Abriss – so kennt man die BLACKOUT PROBLEMS. Auf ihrem neuen Album überqueren sie Genre-Grenzen und probieren Neues aus, was auch auf dem Vorgänger schon abzusehen war.

Auf „Dark“ kommen vor allem Synthesizer zum Einsatz, die Musik ist deutlich strukturierter und elektronischer als ihre vorherigen Releases – was an sich nichts Schlechtes heißen muss.

Ein starker Auftakt

Das Album beginnt mit einem Knall, der Opener „Murderer“ gibt ordentlich Tempo vor – ja, trotz Synthesizer. Sänger Mario Radetzkys unverkennbare Stimme verleiht dem Ganzen ordentlichen Nachdruck. Textlich geht es um den 2019 von einem Rechtsextremisten ermordeten Politiker Walter Lübcke und auch der Rest des Albums übt ordentlich Kritik an der Gesellschaft. So auch der Titeltrack „Dark“, in dem es Kritik an Waffenexporten und der Nicht-Aufnahme von Flüchtlingen gibt. Gleichzeitig sind die beiden Songs auch definitiv Highlights auf dem Album. Aber auch „Germany, Germany“ und der ruhige neunte Song „Lovers“ sind absolute Hörempfehlungen.

Raus aus der Komfortzone

Während die beiden bereits genannten Songs und weitere wie „Brother“ oder „Lady Earth“ viel vom älteren Sound, sprich laute Gitarren und viel Wumms, mit Elektro-Parts vereinen, gibt es auch den einen oder anderen Song, der für BLACKOUT PROBLEMS-Verhältnisse sehr zurückhaltend klingt und einen gewissen Elektro-Overload hat, wie zum Beispiel „House On Fire“ oder „Seven“.

Zwar endet das Album mit „Ghost“ nicht ganz so stark, wie es angefangen hat, aber es ist ein trotzdem energievolles Ende für ein sehr gelungenes Album.

BLACKOUT PROBLEMS trauen sich, auf „Dark“ aus ihrer Komfortzone auszutreten und auch mal über Genre-Grenzen hinwegzusehen, was sehr erfrischend ist und ihre Entwicklung als Band unterstreicht. Auch auf ihrem dritten Album macht es Spaß, ihnen bei der (teilweise gezähmten) Eskalation zuzuhören, der ein oder andere Song hat für meinen Geschmack aber zu viele Elektro-Elemente. Einen Abriss werden die Jungs wohl trotzdem bei ihren zukünftigen Konzerten veranstalten.

Trackliste:

  1. MURDERER
  2. BROTHER
  3. GERMANY, GERMANY
  4. DARLING
  5. HOUSE ON FIRE
  6. DARK
  7. LADY EARTH
  8. DRIVE BY
  9. LOVERS
  10. SEVEN
  11. FIREMAN
  12. HEAVEN
  13. GHOST