With Passion - What We See When We Shut Our Eyes Tipp




Stil (Spielzeit): Unglaublich technischer und melodischer Deathmetal mit ganz leichten "Core"-Ansätzen (52:36)
Label/Vertrieb (VÖ): Earache / Rough Trade (19.02.07)
Bewertung: 9 / 10
Link: http://www.myspace.com/withpassion
http://www.withpassionmetal.com/
Yes! Was WITH PASSION hier abliefern ist ein absolutes Killeralbum und wird von mir jetzt schon für die Liste der Alben des Jahres vorgeschlagen. 9, 5 Punkte hätte es gegeben, wenn jeder Song noch stärker für sich stehen würde und die letzten 0,5 Punkte muss ich mir für eine Band aufbewahren, die mehrer Stile als WP in ihre Musik integrieren kann. Aber 9 Punkte ist ja auch schon was! Aber immer der Reihe nach.
WP stammen aus Sacramento/ USA und spielen verteufelt technischen DeathMetal mit ganz leichten Hardcoreelementen, aber die fallen nicht allzu sehr ins Gewicht. Allen jenen, denen CONVERGE nicht genug DeathMetal ist, für die BETWEEN THE BURIED AND ME zu oft ruhig werden, denen HEAY HEAVY LOW LOW zu schlecht an den Instrumenten sind und die sich INTO THE MOAT mit mehr Melodien in wahnsinniger Geschwindigkeit gewünscht haben, für die wird WITH PASSION der neue Stern am Himmel sein können.
Das 2002 gegründete Quintett geht dabei dermaßen technisch versiert vor, dass ich selber meine Gitarre einstampfen und nie wieder ansehen möchte – ich stecke also irgendwo zwischen totalem Neid und großer Bewunderung. Die Sweepings und Arpeggios werden dem Hörer hier dermaßen um die Ohren gehauen, dass man meinen könnte, sich eine Gitarren-Lehr-CD gekauft zu haben. Gleichzeitig explodiert der Silberling beinahe vor großartigen Melodiebögen – auch wenn sie meist sehr ausladend gestaltet sind. Um das ganze aufzulockern und eine Prise Chaos mit rein zu bringen, verfallen WP in ca. jedem zweiten Song in einen Cleanteil, der allerdings nicht für irgendwelche catchy Chöre genutzt wird, sondern instrumental bleibt.
Da die beiden Gitarristen hier eindeutig im Vordergrund stehen (die doppeln sich sogar in dieser Geschwindigkeit noch), steht die Rhythmussektion im Gesamtsound leider etwas hinten an, aber sonst würden vermutlich einige der Melodien durch die Geschwindigkeit einfach auf der Strecke belieben. Meiner Meinung nach verbinden WP Melodie und Härte auf „What We See When We Close Our Eyes“ nahe an der Perfektion. Das Info spricht da von einer Nähe zur klassischern Musik und verweist auf Mozart. Soweit würde ich nicht gehen, aber nennen wir das Ganze doch ruhig jazzigen DeathMetal für Griffbrettflitzer. Allerdings muss man um die Platte auch genießen zu können, schon irgendwie ein Faible dafür haben, dass man von Noten erschlagen wird. Ich würde zu gerne wissen, wie man sich das alles merken kann.
Ich verneige mich in Ehrfurcht und vergebe gerne 9 Punkte!
Kai