The Obscene Machine – The Obscenity Within (EP)

The Obscene Machine – The Obscenity Within (EP)
    Death Metal/Grindcore

    Label: Grindscene Rec./Code7
    VÖ: Dezember 2012
    Bewertung:7/10

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Irland, das Land der Arbeiter und des leckeren Whiskeys. Die vier Arbeiter der obszönen Maschine (sie nummerieren sich einfach durch „Operative 1 bis 4") klöppeln seit zwei Jahren durch ihre Schafherden. Nach einigen Gigs mit anderen Brutalo-Gangs schmeißen sie uns nun ihr erstes Werk vor. Unerkannt mit militärisch aussehenden Kampfmasken soll man sich wohl nur ihrer Musik widmen.

Auswurf wird auch als produktiver Husten bezeichnet. Schon das Eröffnungsgrunzen begrüßt den Hörer zweistimmig. Rumpelnd wie ein Gummihammer auf das Knie tönt der Bass neben den knackig holzigen Trommeln. Die Riffsalven tun ihren Dienst eher im Sinne einer blutverkrusteten Kreissäge, als medizinisch sauber das Skalpell wetzend.
Meist in flottem Tempo wird ein Gemetzel veranstaltet, das zu schnell ist, als dass es lange dauern darf. Dementsprechend reicht keiner der neun Songs an die Dreiminutenmarke heran. Der Titeltrack enthält sogar eine solistische Einlage, die über eine Handvoll Töne hinausgeht, sowie „Unrelenting", das so richtig oldsSchool klingt, nach Tod und Thrash.

Wirklich erstaunlich ist, wie es diese vier Iren schaffen, in solch kurzen Songs eine Vielfalt zu erreichen, die mache Bands nicht in einer Stunde Brachialgebolze hinkriegen. Ein wichtiger Faktor sind hierbei die Vocals, die von drei der vier Mitglieder beigesteuert und somit auf mehreren Ebenen gegrunzt werden.
Doch nicht nur der deftige Gesang trägt zur Abwechslung bei. Selbst in anderthalb Minuten gelingt es den Inselbewohnern, rüde das Getöse zu verändern. Ob ein Break die Halswirbel zerschmettert oder ein Taktwechsel dem schwingenden Hirn Quetschungen verpasst, immer wieder wird der Schädel auf neue Weise in Mitleidenschaft gezogen.

Es ist nicht verwunderlich, wenn THE OBSCENE MACHINE in den Selbstbeschreibungen ihrer Songs CEPHALIC CARNAGE oder MORBID ANGEL angeben. Inwiefern das Ganze auf Albumlänge funktioniert, bleibt abzuwarten – wobei ein Album von den Burschen auch nicht sehr lange ausfallen wird. In der Portion einer EP ist dieses ungehobelte Musikgewitter jedoch wie eine leckere Blutwurst frisch vom Markt.

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