Entombed A.D. - Dead Dawn

Entombed A.D. - Dead Dawn
    Death'n'Roll

    Label: Century Media
    VÖ: 26. Februar 2016
    Bewertung:6/10

    Facebook


Nach dem unschönen Ende von ENTOMBED, nach dem sich das Line-Up Petrov/Dahlstedt/Elgstrand/Brandt unter dem Banner ENTOMBED A.D. versammelte, folgte eine relativ halbgare (um nicht zu sagen: ziemlich langweilige) „Comeback“-Scheibe, die schnell in Vergessenheit geriet. Auch die Ankündigung des Nachfolgers „Dead Dawn“ entfachte nicht allzu viel Vorfreude in den Herzen derer, die völlig zu Recht alte Scheiben der Truppe wie „Left Hand Path“, „Clandestine“ oder das rockigere „Wolverine Blues“ hoch in den Himmel loben.

Zeitlose Klassiker im eigenen Backkatalog zu haben, ist Fluch und Segen zugleich, und so wird sich auch „Dead Dawn“ aus mehreren Perspektiven analysieren lassen müssen. Aber fest steht in jedem Fall: Die neue Scheibe ist besser geworden, als „Back To The Front“ von 2014.

So startet die Platte im altbekannten Soundgewand mit dem cool-riffenden „Midas In Reverse“, das die Platte gut und knackig einleitet. Auch der darauffolgende Titeltrack mit seinem fiesen Groove und das brutale und trotzdem ohrwürmelige „Down To Mars To Ride“ (der beste Song der Platte) wissen vollkommen zu überzeugen. Spätestens ab der zweiten Hälfte lässt das Songmaterial dann jedoch merklich nach und hat dieselbe Krux wie der schwache Vorgänger: Die Riffs fesseln nicht, man verliert sich im Griffbrett-Geschrubbe und die Tracks verlieren sich in der Belanglosigkeit.

Wenn man nun also „Dead Dawn“ neben die großen Klassiker stellt, könnte man natürlich meckern und das alles ganz und gar als „einer Legende unwürdig“ finden. Man kann aber auch einfach möglichst objektiv an die Sache rangehen und feststellen, dass der Band hier einige wirklich coole Songs gelungen sind, auch wenn das Niveau von Anspieltipps wie dem oben bereits genannten „Down To Mars To Ride“ nicht über Albumlänge gehalten werden kann.