Abrogation - Das Blut der Toten (Re-Release) Tipp



Stil (Spielzeit): melodischer Death Metal/Mittelalter-Metal (45:45)
Label/Vertrieb (VÖ): Metal Mind Productions (27.07.09)
Bewertung: 8,5/10
Link: http://www.myspace.com/abrogation
ABROGATION sind eine der ungewöhnlichsten deutschen Metalbands der letzten Jahre. 1997 und 1998 ließ die Band zwei Demos namens „Screams Of Soul" und „Creation Of Madness" auf die Hörerschaft los, und nicht viel später konzentrierten sich die Musiker auf rein deutschsprachige Texte und veröffentlichten ihr Debüt „Handwerk des Todes". Die Mischung aus Death Metal, Melodievielfalt, deutschsprachigen Texten und Mittelalter-Thematik machte ABROGATION zu einer besonderen Band, die auch heute noch aktiv ist.

Im Jahre 2002 erschien das zweite Album „Das Blut der Toten", das wie der Vorgänger von der Presse gefeiert wurde. Die Scheibe erschien noch bei Nuclear Blast, und nun haben sich Metal Mind Productions diesem Werk angenommen und veröffentlichen die CD wieder. Die Aufmachung ist nett, wenn auch mittlerweile nichts Besonderes mehr: „Das Blut der Toten" kommt als auf 2000 Stück limitiertes Digipack mit goldener, remasterter CD, aber leider ohne Bonustracks. Auch das Booklet, das alle Texte enthält, sieht so aus, als wäre es übernommen worden (wobei ich das Original nicht kenne), aber immerhin gibt es einen Kurzabriss über die Bandgeschichte zu lesen.

Musikalisch bietet „Das Blut der Toten" wie schon angesprochen eine exzellente Mischung aus Todesblei-Zutaten (heftige Riffs, bollernde Drums, Growls), Mittelalter-Metal, Melodien und dunkler Stimmung. Sänger Schwarte dringt manchmal sogar in Black Metal-Gefilde vor, meistens sind die deutschen Texte aber überraschend gut zu verstehen. Überhaupt hat das zweite ABROGATION-Album in lyrischer Hinsicht einiges zu bieten und behandelt mittelalterliche Themen wie Ablasskäufe, Folter, Hexenverbrennung und allerhand anderes. Songs wie „Tyrannei der Engel", das durchdachte und mit einem ruhigen Chorus überraschende „Geisterstunde", „Ablasskäufer", „Das Blut der Toten" oder das mit sehr melodischen Leads beginnende „Engelmacherin" sorgen für Kurzweil und Abwechslung.
Produktionstechnisch ist„Das Blut der Toten" ebenfalls überzeugend ausgefallen und klingt auch nach sieben Jahren noch angenehm rau und frisch. Einzig am Drumsound, bei dem die Snare sehr trocken und fast schon „St. Anger"-mäßig klingt, könnten Miesepeter kritteln.

Metal Mind Productions haben mit ABROGATIONs „Das Blut der Toten" ein unterschätztes, aber tolles Album wieder ausgegraben, das sich Besitzer des Originals wegen fehlendem Bonusmaterial klemmen können, für Interessierte aber definitiv ein Fall für den Einkaufszettel ist.