
Stil (Spielzeit): Deathcore (41:30)
Label/Vertrieb (VÖ): Rising rec. (15.02.2010)
Bewertung: 2,5/10
Link: http://www.myspace.com/withchaosinherwake
Samstag abend. Millionen Zuschauer sitzen vor ihrem TV-Gerät und gucken eine der vielen Castingshows, in denen es wieder einmal darum geht, ein neues Verschleißopfer in den Sumpf gleichklingender und namenloser Künstler zu werfen. Mittlerweile sollte es so eine Show auch im Metalbereich, genauer im Deathcore, geben.
Mit WITH CHAOS IN HER WAKE betritt eine weitere junge und bestimmt auch zielstrebige Band die Bühne, um die Jury zu überzeugen. So ziemlich aus dem Nichts erscheinend, haben die fünf Musiker aus Yorkshire auch erst knapp anderthalb Jahre auf dem Buckel. Sie gehören mit zu der neuen britischen Extrem-Metal-Generation und die britischen Kids sind ziemlich angetan von dieser Band. Könnte am Merkmal und Klischee Nummer Eins liegen, das ganz klar erfüllt wird, der ewig lange Bandname. Und da der Fünfer sich irgendwo im Deathcore-Bereich austobt, setzt die Band aus England alles auf dasselbe musikalische Steckenpferd. Chaotische Riffs, Breakdowns, Blastbeats und finsterstes Gegrunze. Merkmal Nummer Zwei für eine hippe Deathcore-Combo. Das Alles klingt aber zu sehr geplant. Hier wird alles verwurstet, was in den letzten Jahren mal Hip war, ein wenig Metalcore hier aktueller trendiger Deathcore dort und immer schön vergessen, seine eigene Note irgendwie zu hinterlassen. Dafür, dass es sich hierbei allerdings ‚nur' um das Debüt handelt, kann man da teilweise noch ein Auge zudrücken und sagen, die Jungspunde haben sich noch nicht ganz selbst gefunden. In meinen Ohren retten sich WITH CHAOS IN HER WAKE einzig und allein mit der unglaublich fetten und druckvollen Produktion über die Runden, was für Debüts doch eher ungewöhnlich ist.
Musikalisch können WITH CHAOS IN HER WAKE mit ihrem Debüt ‚Treason' leider nicht überzeugen. Ich befürchte, das wird eine weitere Eintagsfliege sein, was man ihnen jedoch nicht wünschen will. Technisch ist das alles sehr zufriedenstellend, aber an Originalität mangelt es hier ganz stark. Mir persönlich gefällt an den Jungs aber ihre Einstellung, die nicht mehr viel aufstrebende Musiker an den Tag legen: „We'll play anywhere you want us to, just tell us,and we'll be there!" Bleibt abzuwarten, ob da was Wahres dran ist und ob die Band live überzeugen kann. Aber definitiv sollte auf dem zweiten Longplayer sehr viel an der eigenen Individualität getan werden.

Arne
Stile: Postcore, Deathmetal, Sludge, Hardcore
Bands: Machine Head, Kylesa, Ryker's, Lionheart, Johnny Cash, Cult of Luna, The Ocean, Deserted Fear, TLUF