Mammoth Storm - Fornjot

Mammoth Storm - Fornjot

Bei der heutigen Veröffentlichungsflut ist man immer dankbar, wenn ein Werk hängen bleibt, bei dem nicht nur die Musik, sondern das Gesamtpaket stimmt. Eigentlich wollte ich nur mal in "Fornjot", das Debüt von MAMMOTH STORM auf Napalm Records, rein hören. Wenn ihr dem beachtlichen Erstling der Schweden eure Aufmerksamkeit schenkt, werdet ihr aber schnell feststellen, dass ihr gebannt nicht mehr so einfach davon los kommt.


Das Trio, bestehend aus Daniel Arvidsson (Bass, Vocals), Christer Ström (Gitarre) und Emil Ahlman (Drums), hat sich schleppenden, düsteren Doom auf die Fahnen geschrieben. MAMMOTH STORM machen ihrem Namen alle Ehre und bannen den Hörer mit gewaltigen, langsamen Riffs, dezent eingesetzten dunklen Melodien und rauen Vocals, die ein bisschen in Richtung Matt Pike (HIGH ON FIRE) schielen. Im Gegensatz zu den Amerikanern, die teils höllisch intensiv durch ihre Songs pflügen, stellt das schwedische Trio seine tonnenschweren Riffs mit schleppendem Tempo und erhabener Stimmung aber deutlich gezügelter in den Vordergrund. Allerdings nicht weniger intensiv, denn die hypnotischen, sich wiederholenden Gitarren, der kauzige Bass, punktgenaue Drums und Arvidssons verzweifelte Stimme schlagen den Hörer ganz in ihren Bann. Das innere Auge entwirft Bilder von schroffen, zerklüfteten Felsen, unter der sich die dunkle See in gigantischen Wellen bricht. Von einem einsamen Feuer vor hohen, eisigen Bergen inmitten einer wilden Landschaft - von Schnee bedeckt, soweit das Auge reicht.

Die eisige Erhabenheit der Musik spiegelt den Hintergrund des Titels wunderbar wider. Fornjot war der nordischen Mythologie nach ein uralter Gigant und König über Finnland, Gotland und Kvenland. Seine drei Söhne waren Aegir, Herrscher der Meere, Logi, ein Feuergigant, und Kári, Gott des Windes. Urgewalten also, zu denen der Sound des Albums extrem gut passt. Bandname, Albumtitel, Cover und musikalische Umsetzung gehen eine starke Symbiose ein.

"Fornjot" ist elegisch, dunkel, streng. Der hypnotische, mit melodischen Sprenkeln versehene Doom ist jedoch lange nicht so verzweifelt, klagend und todtraurig wie bei ähnlichen Kapellen. Manche Songs atmen ein klein wenig Monotonie und klingen dem Rest zu ähnlich, doch in seiner Gesamtheit ist den Schweden von MAMMOTH STORM ein kompromissloses, erhabenes, fettes und damit hörenswertes Album gelungen, in dessen urwüchsiger Weite man sich immer wieder verlieren kann.

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