Before The Dawn - 4:17am


Review

 
Das aktuelle zweite Album „4:17 am" von Before The Dawn ist verdammt gut geworden, da gibt's nichts. Düster und intensiv dringen die melancholischen Songs hervor, die der Musik zu Recht die Bezeichnung „Dark Metal" verliehen haben. Zwei Sänger und gleichzeitig Gitarristen tun ihr Werk in der finnischen Band, Tuomas besorgt das Grobe und Panu ist für die klaren Leads zuständig. - Eine Aufgabenverteilung, die Sinn macht, denn dadurch kommt auch gesanglich zum Tragen, was die Charakteristik von „4:17 am" ausmacht: Der Kontrast zwischen zart und hart, kalt und gefühlvoll, der sich quer durch alle zehn Songs zieht. Der Sound ist sehr atmosphärisch, angereichert mit Keyboardteppichen, die hier songdienlich das Spektrum erweitern und nicht zum schwülstigen Sphärengeschmiere verkommen. Trotz seiner Metal-Roots fällt das Album sehr melodiös und überwiegend ruhig aus, die verwaschen klingenden Gitarren und das akzentuierte Schlagzeugspiel lassen so viel Härte zu, wie nötig, so viel Gefühl, wie möglich. Dass mich Songs wie „Seed" oder besonders „Into You" stark an Katatonia erinnern, spricht für die herausragende Qualität der Scheibe. Nicht zuletzt haben mich Titel wie das mit einem fulminanten Chorus ausgestattete elegisch-schleppende „My Room" zu meinem abschließenden Urteil bewogen: Richtig, richtig gute Musik.

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