Punchers Plant - Homesick (Free Download EP) Tipp



Stil (Spielzeit):
Newschool Punk / Melodic Hardcore (21:53)
Label/Vertrieb (VÖ): DIY (2010)
Bewertung: 8 /10

Links: MySpace
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Sollte man als Musiker seine Mukke für lau raushauen? Nein, sollte man nicht. Aber könnte es ein, dass es manchmal doch der geschicktere Schachzug ist? Leider ja.

Denn seien wir mal ehrlich: wenn man eine kleine deutsche Band ist, wie sehen da die Chancen aus? Kauft irgendwer dein Album? Höchstens auf Shows. Ansonsten? Kaum. Wie kriegt man aber jetzt Publikum auf die Shows, bei dem Überangebot an guten Bands? Naja, irgendwie muss man also doch die Leute mit seiner Musik infizieren und hoffen, dass sie qualitativ hochwertig genug ist, um den ein oder anderen Hörer zur Show zu bewegen. Und wie macht man das am besten? Indem man seine Musik unter's Volk bringt.

Und genau das haben sich auch die Jungs von PUNCHERS PLANT gedacht und ihre Sechs-Song-EP für umme ins Netz gestellt. Im Infoschreiben greifen sie das Thema selber auf und sagen ganz ehrlich, dass sie Musik eigentlich auch nicht unter Wert verkaufen wollen, aber einfach darauf angewiesen sind, Menschen auf den Shows vorzufinden. Kann ich absolut verstehen! Und ehrlich sind sie eben auch noch dazu.

Und zu guter Letzt stimmt mich die Qualität der Musik auch durchaus positiv. Die Süddeutschen vermischen die guten Momente von ANTI-FLAG mit viel RISE AGAINST, ab und zu mal etwas BILLY TALENT-Hymnik und hauen dabei sechs richtig gute Songs raus, die sich zwischen Newschool-Punkrock und Melodic Hardcore (treffende Selbstbeschreibung der Band!) bewegen. Es gibt „Ohohos", dicke Chöre und gute Refrains, deren Textzeilen sich schnell im Ohr festfransen können. Ok, ab und zu klingt der Gesang etwas wackelig, aber das reißen sie dreimal mit ihren guten und engagierten Texten wieder raus!

So lob ich mir das: knackige Songs, die zwar modern aber weit entfernt von Trends sind, Texte, die auch etwas aussagen und das Gespür für zwingende Melodiebögen und den guten Einsatz von Crewvocals. Würde mich ja mal interessieren, ob ihr Debütalbum „State Of Fear" (2008) auch bereits so eine Qualität aufweisen konnte. Wie gesagt, ab und zu noch etwas am Gesang feilen und das nächste Album wird der Burner.

Für die Kombination aus guten Songs, guter Einstellung und sympathischem Auftreten gibt es hier auch gerne mal 8 Punkte und trotzdem eine Empfehlung. Also los, geht auf ihre Homepage und ladet euch das Teil runter!