Und ich denke, damit habe ich eine grobe Richtung ganz gut angegeben. Klar wird hier auch gemosht (im Gegensatz zu DEFEATER), aber das sind eben auch nicht die typischen Metalcore-Breakdowns, sondern passen viel mehr zu New-York-HC-Bands. Und ja, in ca. jedem zweiten Song gibt es mal kurz ein hohe Cleanstimme – dennoch haben CONVEYER beide Beine ganz tief im Hardcore und nicht im Metal stehen. Und hier springen sie zwischen schnellen Parts, chaotisch zuckenden Riffs und sphärischen Momenten hin und her und kombinieren das zu elf sehr stimmigen Songs, die die Band aggressiv, angriffslustig, aber auch mal versöhnlich und fast sogar verletzlich zeigen.
Mit ihren sehr runden Songs und jeder Menge großartiger Parts (vor allem die breitbeinigen) haben die Victory-Jungs eigentlich das Zeug dazu, ein ähnliches Meisterwerk wie CONTINENTS „Reprisal“ von vor zwei Jahren abzuliefern. Aber irgendwie fehlt ihnen so ein wenig das Händchen für die ein oder zwei Hits, die dem Album noch echt gut gestanden hätten. Ich finde zwar beinahe jeden einzelnen Song klasse, aber es fehlen halt noch die paar Übersongs, die so ein Album dann einfach auf die nächste Stufe stellen.
Wer aber Fan des Genres insgesamt gesehen ist, wird hier ein unglaublich gutes Album finden. Man könnte CONVEYER zwar vorwerfen, absolut nichts Neues zu machen – und vielleicht klingen die cleanen Gesangsparts für den ein oder anderen wirklich wie von der Metalcore-Blaupause –, aber an und für sich hauen die Jungs hier jede Menge Energie durch die Boxen, die von dem unglaublich guten Sound absolut klasse in Szene gesetzt wird. Hier ist eigentlich für jeden was dabei und dennoch kann man sie ganz deutlich verorten.