Touché Amoré - Lament Tipp

Touché Amoré - Lament

TOUCHÉ AMORÉ veröffentlichen heute ihr fünftes Studioalbum mit dem Titel "Lament". Über ungefähr 36 Minuten und 11 Lieder hinweg spielen die Kalifornier stimmungsvollen, atmosphärischen Post-Hardcore. Dabei vereinen sie die Stile ihrer letzten beiden Alben und legen noch mehr Wert auf die Atmosphäre als auf den Vorgängern.

Besinnlicher Post-Hardcore

Der Einstieg erfolgt a cappella im Song "Come Heroine". Darin legt Sänger Jeremy Bolm mit seinen einschneidenden, herzzerreißenden Shouts einen explosiven Start hin. Darauf folgen einige atmosphärische Lieder wie "Lament" oder "Feign", in denen der Fokus weniger auf explosivem Tempo und vielmehr auf der Atmosphäre liegt.

Das gilt für den Großteil der Platte und TOUCHÉ AMORÉ schaffen dadurch ein stimmungsvolles Album. Dabei gibt es jedoch kleine Abstriche bei der Energie und Durchschlagskraft. Das zeigt sich vor allem im Song "Savoring", bei dem die Blastbeats etwas matt und daher nicht sehr brachial wirken. Auch die Gitarren zeigen auf diesem Album teils wenig Kante und dienen eher der Stimmung.

"Limelight" ist einer der Songs, die besonders hervorstechen. Die Kombination von klarem und geschrieenem Gesang, die ab der Bridge einsetzt und zunehmend miteinander verschmilzt, macht "Limelight" zu einem imposanten und gleichzeitig atmosphärischen Lied.

Auch "A Forecast" hebt sich vom Rest des Albums ab. Zwar bleibt die starke Stimmung darin erhalten, doch die Struktur unterscheidet sich stark von den anderen Tracks. Nach einem ruhigen Gesangs-Intro, begleitet von einem Klavier, baut sich der Song zunehmend auf und schließt das Album sowohl stimmungsvoll als auch energetisch ab. 

Starke Stimmung, wenig Kante

"Lament" ist keine Neuerfindung des Rades, aber TOUCHÉ AMORÉ liefern damit ein solides Album mit atmosphärischem Klang ab. Hierbei handelt es sich weniger um kantigen, sondern eher um stimmungsvollen, ruhigen Post-Hardcore. Die Band erfindet ihren Sound nicht neu, sondern passt ihn ein wenig an und gestaltet ihn weiter aus. Fans der Band können sich also über altbewährte Formeln mit einem neuen Touch freuen.

Die Texte sind nach wie vor emotional und traurig und selbst in freudigeren Liedern zum Mitsingen wie "Reminders" zeigt sich diese Tendenz, wenn es heißt: "Is there a way to feel free without being someone else?" TOUCHÉ AMORÉ wissen, worin sie gut sind und tüfteln ein wenig an dieser Formel. Fans der Band kommen dabei voll auf ihre Kosten, während Freunde härterer Genre-Kollegen dem Ganzen etwas weniger entnehmen könnten.

Tracklist:

1. Come Heroine
2. Lament
3. Feign
4. Reminders
5. Limelight (feat. Manchester Orchestra)
6. Exit Row
7. Savoring
8. A Broadcast
9. I'll Be Your Host
10. Deflector
11. A Forecast