
Stil (Spielzeit): DeathCore (24:39)
Label / Vertrieb (VÖ): DIY (03.04.09)
Bewertung: 7,5 / 10
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Mit dem ersten Song - oder nennen wir es besser Intro - schicken mich die Berliner noch in eine ganz falsche Richtung, da das Geklimper mit dem sachten Schlagzeug so ziemlich an die ruhig beginnenden Stücke auf AS I LAY DYINGs „Frail Words Collapse" erinnert, aber direkt ab dem zweiten Stück - also dem ersten richtigen Songs zeigen sie, wo es bei ihnen wirklich lang geht. Und da fallen mir vor allem EMMURE ein.
Und so springen die vier Mannen direkt in einen Beatdownpart, der genau so von den Amis hätte sein können. Aber seltsamerweise finde ich das hier gar nicht schlimm. Klar, das Merchandise ist bunt, die Schriftzüge typisch und die Songs fallen jetzt auch nicht vollkommen aus dem Rahmen, aber dennoch finde ich die DeathCore-Variante, welche FMWF hier vorlegen ziemlich frisch und ansprechend. Die Crewvocals erinnern ein wenig an WAR FROM A HARLOTS MOUTH und auch den ein oder anderen Rhythmus wird man sich wohl bei den Nachbarn abgeschaut haben. Dennoch ist das hier für mich kein bloßes Kopistentum, vor allem, weil die Arrangements teilweise wirklich gut gelungen sind und immer wieder aufhorchen lassen. So wissen sie zum Beispiel an den richtigen Stellen mal ein wenig Platz zu machen und den Bass in den Vordergrund zu stellen oder auf andere Weise Feinheiten in die Arrangements zu bekommen..
Aber neben den nötigen Fingerfertigkeiten (sowohl im Langsamen als auch im Schnellen) und den obligatorischen Szene-Insignien, verfügt diese zweite EP der Hauptstädtler auch über einen gewissen Humor und verzichtet bis auf einen einzigen Moment ganz auf die ansonsten überall inflationär gebrauchten „Brees", was sie in meinen Augen schon mal sympathisch macht.. Überhaupt ist „Sympathie" ein nicht zu unterschätzender Faktor bei der Annäherung an „The White Light": die versuchten Variationen der üblichen Muster, das Verzichten auf zu viele Pig Squeals, die guten Arrangements und immer wieder der Versuch, den Songs etwas Neues mitzugeben, macht diese EP in meinen Augen durchaus hörenswert. Dafür, dass sich sonst so viel beklagt wird, das im DeathCore nur noch stumpf Trumpf ist, gehen FAT MANS WAR FACE ziemlich in Ordnung - wenn ich auch den Namen etwas seltsam finde...