Stil (Spielzeit): Power Metal (48:07)
Label/Vertrieb (VÖ): Steamhammer/SPV (21.05.10)
Bewertung: 6,5/10
Link: http://www.thunderstone.org/
THUNDERSTONE haben mit "Evolution 4.0" eine Neuausrichtung erfahren und sich aus dem melodischen, keyboardlastigen Power Metal-Korsett befreit. Schade eigentlich, denn "The Burning" habe ich seinerzeit gerne gehört, und da fand ich die an SONATA ARCTICA erinnernde Richtung durchaus ansprechend. Aber der Zug ist wohl abgefahren, und überhaupt ist alles Ansichtssache, also: Ran ans neue Album.
Mit ziemlich modern anmutenden Riffs und Keyboards wird "I Almighty" (nach einem belanglosen Intro, das auch noch als eigener Track auf der Scheibe steht) eröffnet, im Refrain wird es aber wieder ganz traditionell. Der Track klingt zwar nicht spektakulär, ist aber eine solide Nummer mit düsterer Grundstimmung. Eine ganze Ecke flotter ist dann der Titeltrack, der auch durch einen sehr netten Refrain überzeugen kann und erneut ziemlich harte Gitarren beinhaltet. Die Ausrichtung auf "Dirt Metal" ist also erneut eckiger und härter. "Star" ist sogar in den Strophen beinahe eine moderne Thrash-Nummer, was in Verbindung mit dem harschen Gesang eine ziemliche Überraschung darstellt. Der Refrain klingt wie eine Mischung aus ALLEN/LANDE und SYMPHONY X, was vielleicht an der Stimmfärbung von Rick Altzi liegt, der irgendwo zwischen Russell Allen und Jorn Lande einzuordnen ist. "Ghosts Of Youth" beginnt ebenfalls leicht thrashig und etwas vertrackt, die Keyboards sorgen auf "Dirt Metal" für schnelle Soli und dezente Begleitungen, sind aber längst nicht mehr so deutlich im Vordergrund wie zu Beginn der Bandgeschichte. Hörenswert ist auch der pumpende Bass und der harmonische Refrain, der einen schönen Kontrast zur erneut ernsten Stimmung bietet. Nicht von der Hand zu weisen ist der leicht progressive Einschlag, durch den sich THUNDERSTONE deutlich eher in Richtung SYMPHONY X als SONATA ARCTICA bewegen. Auch mit "Dodge The Bullet" legen THUNDERSTONE ein ordentliches Pfund vor, das durch Tempiwechsel, rasante Soli und harte Gitarren überrascht. Mit orientalischen Einsprengseln lässt "At The Feet Of Fools" noch einmal aufhorchen, ansonsten rauscht der Rest des Albums solide durch die Gehörgänge. Das abschließende, abwechslungsreiche "Suffering Song" kann mit acht Minuten teilweise nochmals Akzente setzen. Insgesamt hat man jedoch den Eindruck, dass einer solchen Band eine weit melodischere Ausrichtung deutlich besser liegt.
Alles in allem ist THUNDERSTONE ein hartes Power Metal-Album gelungen, mit dem Anhänger der vorherigen Scheiben sehr schnell warm werden sollten. Mir persönlich klingt die Härte jedochzu sehr bemüht, um wirklich überzeugen zu können, auch wenn die Musiker und Sänger Altzi ihren Job grundsolide und fehlerfrei erledigen. Solide bis gut, aber definitiv kein Highlight.
Chrischi
Stile: Metal und (Hard) Rock in fast allen Facetten
Bands: Metallica, Pearl Jam, Dream Theater, Iron Maiden, Nightwish ...