Circle II Circle - Consequence Of Power

Circle_II_Circle_-_Consequenz_Of_Power

Stil (Spielzeit): Power Metal (50:39)
Label/Vertrieb (V.Ö.): AFM Records/Soulfood Music (24.09.10)
Bewertung: 7/10

Link: http://www.circle2circle.net/
Als Frontman von SAVATAGE hat Sänger Zak Stevens unbestritten an Meilensteinen des Power Metal teilgenommen. Vier Alben hat er mit SAVATAGE eingesungen, und sich dabei gegen Die Vorurteile durchgesetzt, einen Jon Oliva am Mikro niemals ersetzen zu können. Im Jahr 2000 machte er ohne viel Wirbel und in aller Freundschaft Schluss bei SAVATAGE. Ein Beweis, dass dies auch nicht nur eine der üblichen Floskeln war bewies die Tatsache, dass an seinem Debüt mit seiner eigenen Band CIRCLE II CIRCLE fast die halbe SAVATAGE Familie entweder vor oder hinter den Reglern beteiligt war. Mit „Watching In Silence" konnte Zak direkt gute Verkaufszahlen vorweisen und sehr positive Reaktionen unter den Fans einfahren, was Grund genug war, diese Band weiter am Leben zu halten.

„Consequence Of Power" ist mittlerweile schon das fünfte Studioalbum von CIRCLE II CIRCLE, und das Grundgerüst des Line Up steht neben Zak Stevens mit Andy Lee (gitarre) und Paul Michael Stuart (bass) bereits seit 2003 auf soliden Füssen. 2009 stießen mit Bill Hudson (gitarre) und Drummer Johnny Osborn zwei neue Mitstreiter zur Band. In dieser Besetzung wurde auch die zehn Songs von „Consequence Of Power" eingespielt, wobei die Limited Digi Pak Edition mit „Symtoms Of Fate" einen Song mehr beinhaltet, der aber für diese Rezension nicht vorlag.
Bereits nach den ersten beiden Songs „Whispers In Vain" und dem Titeltrack „Consequence Of Power" fällt auf, dass CIRCLE II CIRCLE ihren Sound im Vergleich zu den letzten Alben etwas verändert haben, und die dramatischen Melodiebögen, die vor allem Zak Stevens mit seiner Stimme immer wie auf den Leib geschrieben waren, fast auf ein Minimum reduziert haben. Auf der einen Seite klingen die Songs dadurch zeitgemäßer und moderner und nicht mehr ganz so traditionell, aber auf der anderen Seite war dies aber genau das Trademark, was mich immer so an Zaks Stimme beeindruckt hat. Das knackige „Out Of Nowhere" und das durch seine Tempiwechsel sehr variabel angelegte „Remember" korrigieren diese Meinung ein bisschen, und zeigt wieder mehr traditionelle SAVATAGE und CIRCLE II CIRCLE Elemente, aber das auch nur ansatzweise.
 
Das der Sound durch dieses „Abspecken" aber auch wesentlich härter klingt beweist das nachfolgende „Mirage", welches mit einen ziemlich spacigen Gitarrensolo ausgestattet ist, das fast schon nach Joe Satriani in seiner extremen Experimentierphase klingt. „Episodes Of Mania" ist der schnellste Song der Scheibe, und für mich der Song, bei dem Zak am ehesten wie auf seinen früheren Alben klingt. Das Anfangsriff von „Redemption" klingt verdammt vertraut, und auf irgendeinem SAVATAGE Album hab ich das schon mal gehört. Im weiteren Verlauf zeigt sich aber, dass dies (leider) die einzige Parallele bleibt, denn der Song zeigt sich sehr modern und auf den Punkt gespielt, was zwar im Ganzen gut klingt, aber nicht gerade förderlich ist, Zaks Stimme zu pushen.
Das vom Piano eingeleitete „Take Back Yesterday" ist für mich eines der Highlights der Scheibe. So klingt eine Band mit einem Zak Stevens hinter dem Mikro am besten, da hier die bereits erwähnten dramatischen Nuancen seiner Stimmer perfekt in den Vordergrund gestellt werden. Das fast schon doomig eingeleitete „Anathema" entwickelt erst später seine Tiefe und Eingängigkeit, und ist ebenfalls einer meiner Anspieltipps. Gänsehaut kommt dann noch mal bei der Ballade „Blood Of An Angel" auf. Wem bei diesem Song nicht das (SAVATAGE) Herz aufgeht, ist es selber Schuld.

Fazit: „Consequence Of Power" ist ein typisches CIRCLE II CIRCLE Album geworden, dass man alleine aufgrund der markanten Stimme von Zak Stevens auch sofort als ein solches identifizieren kann. Mir persönlich fehlen allerdings diese dramatischen Gesangspassagen, für die Zak Stevens Stimme eigentlich prädestiniert ist, um dem Album eine Steigerung zum Vorgänger „Delusions Of Grandeur" bescheinigen zu können.
Trotzdem ist „Consequence Of Power" beileibe kein schlechtes Album geworden, und es gibt genug Highlights auf der Scheibe zu finden, mit denen man sich auch sehr schnell anfreunden kann. Meine Erwartungshaltung wurde allerdings nicht komplett befriedigt. Aber vielleicht war das auch genau von CIRCLE II CIRCLE beabsichtigt, denn wenn wir einmal ehrlich sind erwartet doch fast jeder von Zak Stevens ein weiteres Album, das sich irgendwie nach SAVATAGE anhört. Und wenn er versucht, sich mit „Consequence Of Power" langsam davon zu verabschieden, ist das zwar schade, aber durchaus legitim.