Iron Fire - Voyage Of The Damned

iron fire voyage of the damned

Stil/Spielzeit: Power Metal (64:21)
Label/Vertrieb (VÖ): Napalm Records (27.01.2012)
Bewertung: 7/10

ironfire.dk

Für traditionelle Metaller beginnt das Jahr 2012 ziemlich gut: PRIMAL FEAR hauen mit "Unbreakable" ein gewohnt hochklassiges Album raus, die Finnen BATTLE BEAST beglücken mit dem nun weltweit erhältlichen "Steel" alle, die's klischeetriefend mögen, und auch IRON FIRE veröffentlichen mit "Voyage Of The Damned" eine straighte Power Metal-Scheibe, die ziemlich viel Spaß macht.

In ihrem zehnten Bandjahr präsentieren die Dänen druckvoll und warm produzierten Power Metal, dem man eine gewisse Progressivität deutlich anhören kann. Die Songs auf "Voyage Of The Damned" sind abwechslungsreich, die Band spielt variabel, vor allem Martin Steene macht einen hervorragenden Eindruck. Der Sänger beherrscht viele Facetten und hat auch hohe Screams sowie tiefe Growls drauf, die dem eh schon nicht gerade zimperlich gezockten Metal eine noch härtere Ausrichtung verleihen ("Taken" und "Slaughter Of Souls" sind schöne Beispiele hierfür). Im Allgemeinen ist seine Stimme sehr angenehm zu hören. Von einem zehnminütigen Longtrack ("Voyage Of The Damned" mit seinem majestätischen Refrain) über schnelle Doublebass-Kracher (der Opener "Enter Oblivion OJ-666") und Midtempo-Nummern wie "Leviathan" oder "Warmaster Of Chaos" bis hin zu einer schönen, an AYREON erinnernden Ballade ("The Final Odyssee") wird dem Hörer auf "Voyage Of The Damned" einiges an Abwechslung geboten. Geschickt eingesetzte Keyboards sorgen für leicht epische Farbtupfer, Drummer Martin Lund macht ordentlich Dampf und führt einige Songs in thrashige Gefilde, während andere ziemlich vielschichtig und detailreich klingen.

Nicht alle Tracks sind so gute Ohrwürmer wie "Verge To Collide", der gestiegenen Komplexität ist es geschuldet, dass man mit dem neuen Material erst einmal warm werden muss und auch dann nicht vor Begeisterung vom Stuhl fällt. Wer eine progressive Note mag und auf kitschfreien, recht brachialen Power Metal mit viel Abwechslung und durchdachten Melodien steht, sollte bei "Voyage Of The Damned" aber definitiv ein Ohr riskieren.