Vengeance - Soul Collector Tipp


vengeance_-_soul_collector


Stil (Spielzeit): Metal (45:49)
Label/Vertrieb (V.Ö.): Metal Heaven / Soulfood Music (23.01.09)
Bewertung: 8,5/10
Link: http://www.vengeanceonline.nl

VENGEANCE sind seit Jahren eine Institution in Sachen Metal aus den Niederlanden, auch wenn sie einige Jahre von der Bildfläche verschwunden waren, ganz weg waren sie nie. Dafür haben sie einfach zu viele Alben auf den Markt gebracht und auch zu viele Hits geschrieben, die auch heute noch immer wieder gerne in den Player geschoben werden.

Ihr Come Back Album „Back In The Ring" (2006) und die dazugehörige Tour, die eigentlich nahtlos in die „25th Anniversary Tour" überging zeigte deutlich, dass mit den Holländern auch in der Zukunft noch zu rechnen muss. Allerdings gab es nach dem zum Jubiläum veröffentlichten Live Album „Same / Same... But Different" auch einige Änderungen im Line Up, den Gitarrist Peter Bourbon nahm relativ unerwartet seinen Hut, und wurde zuerst durch Len Ruygrok, der damit die Tour mehr oder weniger rettet, und später durch Timo Somers ersetzt. Auch Drummer Hans In't Zandt räumte seinen Hocker und machte Platz für Erik Stout.

Neben den beiden Neuzugängen stehen aber Bassist Barend Courbois, Gitarrist Jan Somers und natürlich Sänger, Spaßvogel vom Dienst und VENGEANCE Aushängeschild Leon Goewie im Line Up. Und in dieser Besetzung wurden auch die elf Tracks des aktuellen Albums „Soul Collector" eingespielt.
Und eins sei schon mal direkt zu Beginn bemerkt: VENGEANCE bleiben VENGEANCE. Kein Verbiegen für irgendwelche Trends, keine Pfeiffballaden um mit aller Gewalt ins Radio zu kommen, stattdessen altbewährte, krachende Riffs, fette Beats und Melodien die zum Mitgrölen förmlich einladen.

Mit „Cross In The Rain" geht es dann auch in bester VENGEANCE Manier los, was heißen soll dass direkt beim ersten Song die Nackenmuskulatur auf Betriebstemperatur und für weitere Schandtaten aufgewärmt und gelockert wird. Das ist auch dringend notwendig, denn mit „Wait Until The Sun Goes Down" stampfen sich die Holländer in die Gehirnwindungen und setzen sich erfolgreich fest.
Das basslastige „Soul Collector" hat im Refrain den bereits erwähnten hohen Mitsingfaktor. Leon Goewie singt und röhrt wie zu seinen besten Tagen, was nicht sonderlich verwundert, denn an den gesanglichen Leistungen des Shouters gab es noch nie etwas auszusetzen.
Auch wenn es vom Thema eigentlich kaum Verbindungen gibt, erinnert mich „Samurai" doch stark an „Arabia". Das sollten die Jungens aber besser nicht wissentlich versuchen, denn es gibt einfach Songs, die man niemals wieder schreiben kann. Trotzdem macht auch „Samurai" mächtig Dampf und Spaß und klingt nicht nur wegen der Ähnlichkeit zu 110% nach VENGEANCE.
„What The Hell Is Going On" klingt für mich im Chorus wie ein Song von PAUL YOUNG, was den Song für mich eher als Einladung zum weiterskippen mutieren lässt. Ich hab ihn mir aber dann doch ganz angehört, aber für mich festgestellt, dass ich ihn beim nächsten Durchlauf bestimmt überspringen werde.
Glücklicherweise die Ausnahme auf dem Album, denn mit „MySpace Freak" kommt die erste richtige Gute Laune Nummer, die VENGEANCE immer wieder gerne einstreuen, und das ruhigere „I Never Felt This Way Before" zeigt, dass die Band nicht unbedingt nach 80er Jahre Disco Sängern klingen muss, wenn sie mal ein bisschen den Fuß vom Gas nimmt.
Apropos Gute Laune Nummer, mit „Rock And Roll Band" kommt direkt noch mal so ein Teil, rockig und stampfend, bei dem bestimmt kein Fuß und kein Glas voll bleibt. Party on.

„So Many Times" haut noch mal richtig in die Metal-Kerbe, zeigt alles was die Band zu dem gemacht hat was sie ist, bevor sympathischen Holländer mit der Akustikballade „Lean On Me" den Sack endgültig zu machen.

Fazit: Mit „Back In The Ring" haben VENGEANCE die Messlatte ziemlich hoch gelegt. Zwar setzen sie mit „Soul Collector" keinen drauf, aber die Qualität halten sie locker, wodurch bei mir die Vorfreude, die Band demnächst wieder mal live zu sehen, auf ein überdurchschnittliches Maß angewachsen ist.