Herman Frank - Loyal To None


herman_frank_-_loyal_to_none

Stil (Spielzeit): Metal (46:11)
Label/Vertrieb (V.Ö.): Metal Heaven / Soulfood Music (27.02.09)
Bewertung: 8/10
Link: http://www.hermanfrank.com  
http://www.myspace.com/hermanfrank  
Nicht nur in seiner Heimatstadt Hannover ist HERMAN FRANK ein bekannter Name. Als Gitarrist von ACCEPT, VICTORY und MOON DOC' machte er sich schnell auch international bekannt, und wurde zu einer festen Größe in der Metal Welt.
Auch hinter den Reglern des Mischpults ist er mittlerweile ein gefragter Mann, der in der Vergangenheit Alben von ROSE TATTOO, MOLLY HATCHET, MESSIAHS KISS oder auch SAXON produzierte.

Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass er sein erstes Soloalbum „Loyal To None", für das er Jiotis Parachidis (HUMAN FORTRESS) am Mikro, Peter Pichl (RUNNING WILD) am Bass und Stefan Schwarzmann
(u.a. HELLOWEEN und KROKUS) an den Drums mit ins Boot holte, auch selbst produzierte. Zehn Songs hat Herman für seinen lang gehegten Traum, nämlich ein Soloalbum unter dem eigenen Namen zu veröffentlichen, geschrieben, und geht damit zwar den Weg, den viele namhaften Gitarristen irgendwann mal einschlagen, unterscheidet sich aber trotzdem von vielen Veröffentlichungen seiner Kollegen.

Auf „Loyal To None" sucht man nämlich die üblichen Selbstdarstellungen in Form von endlosen Gitarrengedudel vergebens. Hier rockt zwar ein Projekt, aber es könnte auch durchaus ein Bandname auf dem Cover stehen, so eingespielt und homogen dröhnt der Sound aus den Boxen.
Zumeist mit durchgetretenem Gaspedal knallen Metal Kracher wie der Opener „Moon II", „Father Buries Son" oder auch „7 Stars" aus den Boxen, und Herman Frank stellt dabei seine Kunst ganz in den Dienst des Songs, ohne sich wie schon oft von anderen Guitar-Heroes gehört in den Vordergrund zu spielen.
„Heal Me" stampft dann zwar mit weniger Speed, aber so was von amtlich und dynamisch in die Gehörgänge, dass einem angst und bange wird. Jiotis Parachidis rauer, kraftvoller Gesang drückt die Songs noch ein weiteres Stück nach vorne, und passt perfekt zu dem mit Ecken und Kanten versehenen Gesamtsound. Das melodiöse Solo klingt schon verdammt nach den alten ACCEPT Zeiten, aber solche gelegentlichen Querverweise bleiben eher de Seltenheit. „Loyal To None" klingt nämlich durch und durch zeitgemäß und niemals antiquiert, und wer dann noch vermutet, dass ein Musiker seinen Alters mal die ein oder andere Ballade einschiebt, um durchzuschnaufen, ist hier komplett auf dem Holzweg, denn Songs dieser Machart sucht man vergebens.

Anspieltipps sind für mich das schleppende „Kill The King", das rockige „Bastard Legions" und „Welcome To Hell", dass auch durchaus auf jedes VICTORY Album gepasst hätte.

Fazit: Erfahren Musiker müssen nicht unbedingt altbacken klingen, und Soloalbum von Gitarristen müssen nicht unbedingt in Gniedel- und Dudelorgien enden. HERMAN FRANK zeigt mit „Loyal To None", dass es auch sehr gut anders geht. Wer auf krachenden, und gleichzeitig zum Teil auch sehr melodischen Metal steht, ist zum Kauf aufgefordert.