Enforcer - Death By Fire Tipp

Enforcer - Death By Fire
    Speed Metal mit NWOBHM- und Rock-Anleihen

    Label: Nuclear Blast
    VÖ: 01.02.2013
    Bewertung:10/10

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Alter Schwede! Ein anderer Ausspruch kann einem bei "Death By Fire", dem dritten Album der schwedischen Combo ENFORCER, kaum in den Sinn kommen. 35 Minuten nach dem kurzen, atmosphärischen Intro und eine Zeitreise in die Achtziger mit der NWOBHM, Speed Metal und schmutzigem Rock später bin ich mir sicher: Schon ganz früh im Jahr 2013 ist "Death By Fire" ein Platz unter den besten Alben des Jahres sicher!

Ich weiß nicht, wie oft ich diese Achtziger-Wundertüte in den letzten Tagen gehört habe. Erst recht habe ich keine Ahnung, warum zum Teufel die ersten beiden Alben "Into The Night" und "Diamonds" im Gegensatz zu Outputs von RAM oder PORTRAIT an mir vorbei gegangen sind – ein Versäumnis, das dringend nachgeholt werden muss. "Death By Fire" verströmt in unter 40 Minuten so viel Eighties-Spirit, dass man bei Nummern wie dem unglaublich guten "Silent Hour / The Conjugation" gar nicht weiß, wohin mit diesen formidablen Melodiebögen, Riffs, Leads und Soli.

Für die doppelläufigen Leadgitarren standen ohne Zweifel IRON MAIDEN Pate, viel sympathischer werden ENFORCER noch, wenn auch andere Einflüsse zu hören sind. "Mesmerized By Fire" könnte auch von einer Sleaze Rock-Scheibe aus den Achtzigern stammen, der ansonsten sehr Occult Metal-verdächtige Ohrwurm "Take Me Out Of This Nightmare" erinnert mich im Chorus leicht an KISS, und in den Strophen des pfeilschnellen, simplen "Satan" haben sich ENFORCER unüberhörbar an METALLICAs "Phantom Lord" orientiert (wie überhaupt der Speed Metal der frühen Achtziger deutlich rauszuhören ist). Daneben finden sich mit dem Überholspur-Rocker "Death Rides This Night", der sich nahtlos anschließenden Granate "Run For Your Life" und dem abwechslungsreichen Ohrwurm "Sacrificed" (tolles Intro!) weitere Hymnen, an denen man sich nicht satt hören kann. Und weil die alten MAIDEN-Instrumentals so schön waren, haben die Schweden kurzerhand noch ein fantastisches, von Twin-Gitarren und Bassgepumpe durchzogenes Instrumental namens "Crystal Suite" mit auf die Scheibe gepackt.

Das Artwork ist oldschool, die Produktion stellt nicht nur Olof Wikstrands hohe Vocals und die genialen Gitarren, sondern auch den deutlichen Bass in den Vordergrund, und mit einer solchen Energie, Leidenschaft und Frische können die wenigsten Bands auf ihrem dritten Album überzeugen. Die Melodien und Refrains sind eh über jeden Zweifel erhaben. "Death By Fire" ist in dieser Metalsparte in allen Belangen schlicht perfekt!