Shadowbane - Facing The Fallout Tipp

Shadowbane - Facing The Fallout
Was lange währt, wird endlich gut: „Facing The Fallout“ ist das erste Album von SHADOWBANE, die sich 2009 gründeten und bisher lediglich ein Demo aufgenommen hatten.

Die Hanseaten mögen ihren Metal klassisch, schlagen jedoch in eine etwas andere Kerbe, als die ebenfalls aus Hamburg stammenden Bands HELLOWEEN, RUNNING WILD oder PARAGON. Die neun Songs des Debüts atmen ganz eindeutig den Spirit diverser US-Metal-Helden wie ICED EARTH oder SANCTUARY, enthalten aber auch einige Thrash-Anleihen.

„Facing The Fallout“ beschäftigt sich thematisch – Cover und Albumtitel verraten es schon – mit postapokalyptischen Endzeitszenarien, die auch textlich sehr fein umgesetzt wurden. Auch die Instrumente sind allererste Sahne. An allen Ecken und Enden sind Killer-Riffs versteckt, die schaffer'schen Rhythmusfiguren sind tight gespielt, der Bass wummert so, wie sich das gehört, das Schlagzeug treibt die Songs stabil voran (auch wenn manchmal gern etwas origineller getrommelt werden könnte) und die Gesangslinien sind großartig. Die Refrains wurden liebevoll ausgearbeitet, sind originell und machen süchtig. An der Hürde, einen tollen Refrain zu schreiben, scheitern leider viele junge Bands – doch mit welcher Lässigkeit sich Sänger Stefan die Ohrwürmer aus dem Ärmel zaubert, ist wirklich bemerkenswert.

Highlights herauszupicken ist schwierig, da fast jeder Song ein absoluter Volltreffer ist. Freunde der härteren Gangart sollten definitv das thrashige „Traitor“ auschecken, während Headbanger, die ihren Metal hymnischer mögen, als erstes „Under Bleeding Skies“ (zu dem auch ein cooles Musikvideo gedreht wurde) und den Über-Ohrwurm „Dystopia“ anhören müssen.

Unterm Strich kann der Autor behaupten, dass er in den letzten Jahren kaum ein klassisches Metal-Album gehört hat, das ihn so vom Hocker gehauen hat. Wenn man außerdem noch bedenkt, dass es sich hier um ein Debüt handelt ... ganz großes Kino!