Und diese Aussage trifft auf "A.M.S.S.P.A.“ tatsächlich zu. Denn wo sich der Vorgänger "Eternal“ noch in der Formelhaftigkeit eines durchschnittlichen Power-Metal-Albums suhlte, bekennen die Japaner auf "A.M.S.S.P.A.“ unerwartet viel Farbe. So klingen die gitarrenlastigen Power-Metal-Hymnen, welche insbesondere die erste Albumhälfte dominieren, insgesamt distinktiver. Im Gegensatz zu den eher blassen Versuchen auf "Eternal“ können Stücke wie "Crazy For Your Love“ oder "Kagen no Tsuki“ mit eingängigen Refrains und frischem Wind überzeugen.
Zwischen Vergangenheit und Zukunft
Eine gewisse Ironie ist dem nicht abzusprechen, schließlich sind die zehn Stücke auf "A.M.S.S.P.A.“ nichts anderes als Neuaufnahmen der beiden Debütscheiben "Help!“ und "Shock!“. Zwar streiften die Stücke der Band schon damals stetig die Grenzen des guten Geschmacks, nichtsdestotrotz bewiesen die Frühwerke deutlich mehr Eigenidentität als ihr Nachfolger, der 2018er Output "Eternal". So gelingt Stücken wie "Athena“ oder "Wind“ der anspruchsvolle Spagat zwischen Elektronik und Glam Rock hervorragend – Qualität, die sich auf "Eternal“ nicht mehr feststellen ließ.
Entsprechend tritt die Band weiterhin auf der Stelle. Zwar können die neu aufgenommen Stücke überzeugen, doch sind das eben Lorbeeren von früher – inklusive fadem Beigeschmack. Denn auch "A.M.S.S.P.A.“ fehlt unter dem Strich die Qualität für höhere Weihen.
Fans und Abenteuerlustige werden aber vermutlich trotzdem zufrieden gestellt sein, schließlich liefert das neue (oder doch alte?) ASURA-Album genau das, was von einem Drittwerk erwartet wird: Identität. Wenn dafür allerdings schon nach fünf Jahren Songs recyclet werden müssen, ist fraglich, wo die Reise noch hingeht.
Tracklist
- Shura no Hana
- Crazy For Your love
- Kagen no Tsuki
- Run Go Run!
- MOON
- ZERO~instrumental~
- ONE
- ATHENA
- VOICE
- One's Heart
- Wind