Pyramaze - Epitaph

Pyramaze - Epitaph
    Progressive Power Metal

    Label: AFM Records
    VÖ: 13.11.2020
    Bewertung:7/10

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Wortgewaltig und hochaktuell konnten PYRAMAZE anno 2017 gleich neun Punkte in unserer Review zum damals erschienenen Album "Contingent“ absahnen. Und auch heute noch finden Stücke wie "Land Of Information“, "Star Man“ oder "20 Second Century“ regelmäßig ihren Weg in die Playlist des Autors. Doch während sich das fünfte Studioalbum damals zu einem Überraschungserfolg mausern konnte, lastet auf dem diesjährigen Output "Epitaph“ die Bürde des gestiegenen Anspruchs.

Gleich zu Beginn lässt sich konstatieren, dass sich im Haus des dänischen Quintetts kaum etwas geändert hat. Frei nach dem Motto "Never change a winning system“ setzen die Metaller auf die bewährte Rezeptur, vermischen hymnische Rockrefrains mit powermetallischem Pathos und einer gehörigen Ladung Keyboard-Orchester. Während letztere Komponente auf dem Sechstwerk ein wenig an Gewicht gewinnt, ergibt sich so ein für Power-Metal-Verhältnisse herrlich unaufdringlicher Mix ohne Fremdschamfaktor.

Simple Strukturen in Dauerschleife

Für PYRAMAZE ist das jedoch Fluch und Segen zugleich: Zwar haben es die Dänen einmal mehr geschafft, ihren Stücken echte Ohrwurm-Refrains zu verpassen, diese reichen aber nur selten an die top austarierten Kompositionen des Vorgängers heran. Während die Songs für sich genommen sehr hörbar sind, wird dieser Qualitätsverlust bei der Gesamterfahrung zum Problem. Denn PYRAMAZE stricken ihre Songs stets nach demselben, sehr simplen Prinzip – rockiger Vers, hymnischer Refrain, rockiger Vers.

So ergibt sich schnell eine gefühlte Dauerschleife des immergleichen Songs, aus der nur selten ein echter Kracher (z.B. "Steal My Crown“) hervorstechen kann. Einzig und allein der abschließende Longtrack "The Time Traveller“ schafft es, aus diesem Schema auszubrechen. Für Fans dank der Gastauftritte der beiden Ex-PYRAMAZE-Sänger Lance King und Matt Barlow ein echtes Schmankerl, avanciert das Lied mit seiner erfrischenden anderen Ausrichtung zum absoluten Albumhighlight.

Hörbares Werk mit Abstrichen

Ein schlechtes Album ist "Epitaph“ aber keineswegs geworden. Trotz seiner Schwächen bleibt das sechste Studioalbum ein qualitativ hochwertiges und vor allem sehr hörbares Album. Wem der Kopf einmal nach einem nicht zu anspruchsvollen, aber immer noch unterhaltsamen Rock/Metal-Gemisch steht, darf auf jeden Fall zugreifen. Und auch der Autor wird das neue Werk der Dänen noch das ein oder andere Mal genießen!

Tracklist

  1. Epitaph
  2. A Stroke Of Magic
  3. Steal My Crown
  4. Knights In Shining Armour
  5. Bird Of Prey
  6. Your Last Call
  7. Particle
  8. Indestructible
  9. Transcendence
  10. Final Hour
  11. World Foregone
  12. The Time Traveller