Link: www.myspace.com/krypteria
2007 erschien ein Album namens „Bloodangel's Cry". Kritiker und die Hörerschaft waren sich fast vollkommen einig, dass es sich dabei um ein ganz besonderes Album handelte. KRYPTERIA war anfangs jedoch ein populäres Musicalprojekt, 2005 erfolgte dann mit der koreanisch-stämmigen Sängerin Ji-In Cho eine musikalische Kehrtwende, die auf „In Medias Res" und eben „Bloodangel‘s Cry" präsentiert wurde. Man spielte zig Auftritte und war auch bei großen Festivals wie dem M'era Luna und Metalcamp zu Gast.
Nun, mit einer Verspätung von einem knappen halben Jahr, erscheint mit „My Fatal Kiss" ein neues Lebenszeichen der Symphonic Metal-Band. Neben der hübschen Cho besteht diese aus Chris Siemons (Gitarre), Frank Sturmvoll (Bass) und S.C. Kuschnerus (Drums; zusammen mit Siemons derjenige, der KRYPTERIA 2003 aus der Taufe hob). Man kann den Musikern nicht dankbar genug sein, dass sie sich für den Einsatz elektrischer Gitarren entschieden haben. Auch auf „My Fatal Kiss" ist jederzeit zu spüren, dass das neue Album der Aachener Band mit zum Besten gehört, was der Symphonic Metal neben NIGHTWISHs „Dark Passion Play" in den letzten Jahren hervor gebracht hat.
„My Fatal Kiss" bietet wirklich alles, was man sich als Fan dieses Genres erträumen kann: Prächtige Melodien, harte, aber nicht zu brutale Riffs, bombastische Orchester, Chöre, Keyboards und nicht zuletzt eine Sängerin, die über eine wunderschöne Stimme verfügt. Das Gute daran ist, dass Ji-In Cho nicht nur allerliebst flüstern, sondern auch ziemlich rau singen kann und weiten Teilen der (Opern-)Konkurrenz voraus ist. Aber was hilft eine tolle Stimme, wenn die Instrumentalarbeit nicht viel hergibt? Darüber muss man sich zum Glück keine Sorgen machen, denn KRYPTERIA verbinden auf fantastische Art und Weise Bombast, Härte, Moderne und Klassik. Egal, ob das melancholische, sehr melodische „Why (Did You Stop The World From Turning)", das treibende, höchst eingängige „Shoot Me", das moderne, für KRYPTERIA-Verhältnisse harsche „My Fatal Kiss" oder eine emotionale Ballade wie „God I Need Someone", das mit schönen Streichern unterlegt wurde: Die Songs sind allesamt so abwechslungsreich und eingängig arrangiert, dass sie einen nicht mehr loslassen, kaum hat man sie das erste Mal gehört. Noch nicht mal die beiden auf der Digipack-Version enthaltenen Bonustracks „Headfirst Into A Sea Of Flames" (in den Strophen sehr experimentell) und „Too Late, Gameover & Goodbye" (mit männlichen Vocals, sehr dramatisch!) fallen ab, sondern reihen sich perfekt in die bombastischen Hits des regulären Albums ein oder stellen im Falle des letztgenannten sogar einen der Höhepunkte dar.
Die Produktion hätte zwar einen Ticken transparenter und druckvoller ausfallen können (das Schlagzeug klingt ein wenig zu zahm), davon abgesehen, gibt es aber nicht mal ansatzweise etwas zu meckern. Man kann suchen, bis man schwarz wird: Man wird keine schlechte Note auf „My Fatal Kiss" finden!
Stil (Spielzeit): Symphonic Metal (55:50)
Label/Vertrieb (VÖ): OnFire Records/Roadrunner (28.0809)
Bewertung: 9/10
Chrischi
Stile: Metal und (Hard) Rock in fast allen Facetten
Bands: Metallica, Pearl Jam, Dream Theater, Iron Maiden, Nightwish ...