Primordial - A Journey's End (Doppel-CD) (Re-Release)



Stil (Spielzeit): Pagan Metal (56:35 / 68:57)
Label/Vertrieb (VÖ): Metal Blade (28.09.09)
Bewertung: 7,5/10
Link: www.primordialweb.com

Bei Re-Releases wird leider viel zu oft viel zu lieblos vorgegangen. Löbliche Ausnahmen bieten da die Metal Blade-Wiederveröffentlichungen, wie besonders die aufgestockten AMON AMARTH-Releases zeigen. Nun wird auch das zweite PRIMORDIAL-Album "A Journey's End", erweitert um eine Bonus-CD, als schickes Digipack neu herausgebracht.

Die Pagan Metaller stehen mittlerweile hoch im Kurs. 1998 klangen PRIMORDIAL aber noch deutlich düsterer, böser und ungeschliffener als heutzutage. Der Black Metal spielte eine große Rolle, die Stimmung war schwarz und melancholisch. Folk-Elemente waren noch nicht so zielgenau eingebettet wie auf den letzten Alben, der Gesang wurde allerdings zunehmend sauberer. So ergibt sich eine Mischung aus akustischen Parts und schwarzem Geballer, dem es noch ein wenig an Reife fehlt. Trotz oder gerade wegen der Rohheit nimmt "A Journey's End" aber einen besonderen Platz in der PRIMORDIAL-Diskografie ein. Einen Bonustrack in Form von "And The Sun Set On Life Forever" gibt's noch dazu.

Für Fans am interessantesten dürfte aber die Bonus-CD sein, die einen kompletten, 1999 in Portugal aufgezeichneten Gig enthält. In der Setlist finden sich sowohl Tracks von "A Journey's End" als auch vom Debüt "Imrama", dem Demo und – besonders interessant – dem zum Zeitpunkt des Konzertes noch unveröffentlichten dritten Werk "Spirit The Earth Aflame" wieder. Was sich sehr lohnenswert anhört, entpuppt sich in der Praxis als scheppernder, übersteuerter Mitschnitt, der allerhöchstens als Bootleg durchgehen kann und wegen des Sounds kaum Hörvergnügen bietet. Schade, denn so werden sich potenzielle Neukäufer wohl zwei Mal überlegen, ob sie wirklich nochmals zugreifen sollen.

Für Neueinsteiger ist die edel aufgemachte Version definitiv einen Kauf wert, Besitzer des Originals sollten aber abwägen, ob ihnen die neue Aufmachung und ein höchstens mittelmäßiger Bootleg das Geld wert ist.