Scale The Summit - The Migration Tipp

Scale The Summit - The Migration
    Instrumentaler Prog-Rock

    Label: Prosthetic Records
    VÖ: 11. Juni 2013
    Bewertung:8/10

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Eine gute Instrumentalplatte zu schaffen, ist eine große Kunst. Eine Platte, die keinem Strophe/Refrain-Schema folgt, steht vor der großen Aufgabe, den Hörer ohne wiederkehrende Singalongs und Refrains zu fesseln und kann die Musik nicht hinter dem Gesang verstecken. Was SCALE THE SUMMIT aus Texas hier kreiert haben, löst diese Aufgabe mit Bravour.

Ein Teil der Faszination, die rein instrumentale Musik für mich ausmacht, ist, dass der Hörer ohne Sontexte auskommen muss, die ihm die Themen der Songs vorgeben. Die einzigen Anhaltspunkte, die er neben der Musik selbst hat, sind das Albumcover und die Songtitel. Das Album lädt dazu ein, sich beim Hören das Cover genau anzusehen und die Songtitel zu interpretieren, während sich vor dem inneren Auge Szenen abspielen, die diese ganzen Eindrücke zusammenfassen.

SCALE THE SUMMIT schaffen es, in ihren Songs Atmosphäre mit ausladenden Soundlandschaften und Riffs zu erschaffen – dies ist keine Scheibe, auf denen ein paar Musiker abwechselnd wie wild solieren, um zu zeigen, wer der beste Musiker ist; der Song steht stets im Vordergrund, und das ist die große Kunst. Ein weiterer Pluspunkt, der dieses Album für mich so hörenswert macht, ist die gut gelungene Balance zwischen schönen Melodien und Soundlandschaften und der stets präsenten Härte der gutklassigen Riffs. 

Desweiteren hat die Band in Eigenproduktion und mithilfe von Jamie King für einen guten Sound gesorgt, in dem jedes Instrument gut zur Geltung kommt; allerdings werden manche Hörer sich einen noch wärmeren Sound wünschen (wie zum Beispiel auf STEVEN WILSONs aktuellem Album "The Raven That Refused To Sing" zu hören). Das ist jedoch Geschmackssache.

Anspieltipps: Das mit wunderbar warmen Melodien ausgestattete „Atlas Novus“, sowie das gut ausbalancierte „Narrow Salient“.

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