Stil (Spielzeit): Country, Americana, Bluegrass, Punk (34:18)
Label/Vertrieb (VÖ): Fat Wreck / Edel (21.01.11)
Bewertung: 8 / 10
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Vor kurzem hatte ich noch mit einem der BORN TO LOSE-Gitarristen die Diskussion darüber, wie nah Country an Punk sein kann und warum beides irgendwie miteinander verflochten ist. Da treten auch schon OLD MAN MARKLEY den Beweis dafür an!
So werden sie nicht nur vom Schlagzeug nach vorne getrieben und geben an und für sich unheimlich gerne Gas, sondern veröffentlichen ihr Debüt auch direkt auf Fat Wreck Records. Und auch wenn es im ersten Moment etwas seltsam anmutet, machen sie ihre Sache ziemlich gut und wenn man sich an ein Publikum wendet, welches ME FIRST & THE GIMMIE GIMMIES mag, kann man auch so falsch gar nicht liegen.
Die achtköpfige Band scheint des Weiteren noch Mitglieder von ANGEL CITY OUTCASTS (also vom Cowboy zum Country-Boy – ist ja nicht so weit...) und YOUTH BRIGADE zu haben – soweit ich das hier erkennen kann. Dass die Damen und Herren ihre Wurzeln im Punk haben, ist zwar nicht ununterbrochen zu hören, aber eben zu spüren. So handelt es sich hier nicht um GARTH BROOKS-Country, sondern um ein Amalgam aus Punk, Country, Americana und Bluegrass, welches unfassbar gute Laune verbreitet. Natürlich sind die Texte auch nicht ganz so bierernst, aber wer braucht das bei so einer Band schon?
Ab und zu kommen Songs auch über große Teile mit eine Gitarre und ein/zwei Stimme aus, aber zum Großteil will die Band natürlich zeigen, dass sie einiges an Möglichkeiten hat – was mit Mitgliedern, die von der Anzahl her auch für zwei Bands reichen würde, auch ganz gut machbar ist. So ist neben einer Fiddel (ja, so muss man das da nennen, finde ich), Mundharmonika, Mandoline und Banjo sogar ein Waschbrettspieler mit von der Partie! Und dementsprechend sind einige Songs auch vollgepackt mit Kleinigkeiten, Soli und Gags. Und wenn dann das Schlagzeug noch gut nach vorne treibt, kommt man schon auf ziemlich schmissige Musik aus einem Genre, in dem man das so normalerweise nicht unbedingt erwarten würde.
Klar macht der Hillbilly-Faktor hier noch eine Menge vom Charme der Platte aus, aber ehrlich gesagt, sind einige der Songs einfach echt klasse (der "Lowdown Blues" hätte auch von den MAD CADDIES geschrieben worden sein können). You say Country – We say Party – oder so ähnlich. Wer nicht nur Singer/Songwriter-Platten mit Punkbackground hören möchte oder neben den DROPKICK MURPHYS auch GOGOL BORDELLO vom Prinzip her schon geil findet, sollte hier unbedingt reinhören – diese Platte (die fast komplett ohne verzerrte Gitarre auskommt) macht einfach nur gute Laune!