Leftöver Crack - Constructs Of The State Tipp

Leftöver Crack - Constructs Of The State
    Punk / Hardcore / Ska / Metal / Crust

    Label: Fat Wreck Chrods
    VÖ: 27.11.15
    Bewertung:9/10

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Das letzte richtige LEFTÖVER CRACK-Album ist ca. zehn Jahre alt – aber ok, bei den vielen Nebenprojekten wird einem nicht so schnell langweilig – und deswegen wird es jetzt höchste Zeit, mal wieder etwas Neues von den Lieblings-Anarchos von FAT WRECK zu hören. Und ich kann direkt festhalten: sie sind abwechslungsreich wie immer. Vielleicht noch eine Spur dreckiger und härter.


Denn auf „Constructs Of The State“ treffen wieder Punk, Ska, Hardcore, Crust und Metal aufeinander. Also D-Beats, Off-Beats, Hymnen, Gekreische und schonungslose Texte. Und natürlich wieder einige Gäste, die ungewöhnliche Instrumente beisteuern (Akkordeon zum Beispiel). Die Texte bleiben anarchistisch und richten sich gegen den Staat, das Militär, Apathie, die Army und Polizisten und sie zeigen die Welt in gewohnt schlechtem Licht. Aber eben nicht nur zerstörerisch wie bei „Slave To The Throne“ (hier klingt es, als würden SLAYER und MOTÖRHEAD zusammen Crust-Punk abfeiern), sondern eben auch nahezu Streetpunk-mäßig mit großen Refrains und bekannten Riffs. Nur das LEFTÖVER CRACK alles mit mehr Biss, Gift und Zerstörungskraft spielen, als die Bands, von denen man solche Songs erwartet.

Wer die Amis kennt, wird nicht wirklich überrascht sein. Der Ska-Faktor ist vielleicht ein wenig zurückgeschraubt worden und dafür ist mehr Härte in den Mix gekommen – aber ehrlich gesagt steht ihnen das unglaublich gut. Vor allem, weil sie es absolut verstehen, Härte und Melodie zu mischen. Auch der gesamte Albumsound ist etwas dreckiger und damit ist das neue Album meiner Meinung nach weit vor z.B. „Fuck World Trade“. Auch die Mischung auf dem Album hält sich von vorne bis hinten. Da wechselt sich ein Offbeat mit üblem Geschrote ab, da darf ein Song mal sehr lange nur aus einer Gitarre und Gesang bestehen („Last Legs“) oder mal in Richtung HORSE THE BAND gepluckert werden („War At Home“).

Auch wenn die Harmonien nicht unbedingt neu sind für LEFTÖVER CRACK, ist „Constructs Of The State“ vermutlich das härteste und gewaltigste Album der Amis. Für mich bringt es die Stärken dieser Band absolut auf den Punk und ich feiere es absolut ab. Und ich will auf keinen Fall noch mal zehn Jahre warten, bis sie wieder so ein großartiges Ding raushauchen!