Stil (Spielzeit): Metal (48:55)
Label / Vertrieb (V.Ö.): Metal Heaven / Soulfood Music (26.08.2011)
Bewertung: 8,5/10
http://www.lechery.se/
LECHERY wurde im Jahr 2004 in Schweden Leben eingehaucht, nachdem Martin Bengtsson bei ARCH ENEMY ausgestiegen war. Er hatte ganz klare Visionen wie sich seine Musik anhören sollte, und er fand schnell Mitstreiter die musikalisch ähnlich wie er tickten und mit denen er diese Visionen umsetzen konnte.
Die Band erspielte sich auf etlichen kleineren Festivals und Touren in kleinen Clubs über die Dörfer eine treue Fanschar, und im Jahr 2008 stand dann das Debütalbum „Violator" in den Läden, das in vielen Ländern in diversen Soundchecks erste, kleine Ausrufezeichen setzen konnte. Mit diesen Songs im Gepäck konnte man sich Slots auf den größeren Festivals sichern und zog eine Clubtour als Headliner durch.
Die Aufnahmen zum zweiten Werk „In Fire" standen jedoch zunächst unter keinem guten Stern, die Aufnahmen mussten aufgrund von Unfällen und Verletzungen einzelner Musiker immer wieder unterbrochen werden. Aber was lange währt wird endlich gut, und so steht „In Fire" mit zwölf starken Metalsongs endlich in den Läden.
Dabei gehen LECHERY ziemlich kompromisslos zur Sache, klingen bei Songs wie „Mechanical Beast", „In Fire" oder „Heart Of A Metal Vergin" leicht nach Blackie Lawless W.A.S.P., ein paar HAMMERFALL Anleihen sind ebenfalls gelegentlich auszumachen (z.B. bei Lethal" oder „Lust For Sin"), aber grundsätzlich haben es LECHERY geschafft, auf „In Fire" ihr eigenes Ding aufzuziehen. Was alle Songs gemein haben ist die tolle Gitarrenarbeit von Martin Bengtsson und Fredrik Nordstrandh liegt, die sich perfekt ergänzen und eine wirklich fette Gitarrenwand aufbauen. Bestes Beispiel dafür ist das geniale Solo auf „Carry On".
Dass sich LECHERY nicht auf ein Tempo eingeschossen haben und stur ihr Schema runterspielen zeigt die Tatsache, dass sie sich in der Beziehung sehr variabel zeigen. Dynamik wird offensichtlich groß geschrieben, was man am besten hört, wenn man sich die drei Anspieltipps weiter unten nacheinander reinzieht. Von sauschnell bis stampfend ist da alles vertreten, was den Spannungsbogen der Scheibe sehr hoch hält, da man nie genau weiß, was jetzt als nächstes kommt. Wenn sich die Musiker nicht wieder verletzen oder verunfallen, kann von LECHERY in der Zukunft noch einiges erwartet werden.
Anspieltipps sind „Cross The Line", das stampfende „All The Way" und der schnelle Titelsong „In Fire".
Fazit: LECHERY bestätigen mit „In Fire" den guten Eindruck, den sie mit dem Debüt „Violator" hinterlassen haben. Getragen von einem sehr druckvollen Mix zeigen sich die Schweden als gefestigte Einheit, und sind in Sachen Songwriting erheblich variabler und mutiger unterwegs als noch beim Debüt. Traditioneller Metal wie er heutzutage klingen sollte, mit aber immer noch etwas Luft nach oben.
Dirk
Musik: Hard Rock, Heavy Metal, Power Metal, Blues
Bands: Thin Lizzy, Gary Moore, Dio, Savatage, Bloodbound, Y&T, Edguy, Iron Maiden, Judas Priest, W.A.S.P.
Aktueller Dauerrotierer: Herman Frank - The Devil Rides Out