The Oath - self

The Oath - self
Gegründet hat sich die deutsch-schwedische Band um Sängerin Johanna Sadonis und Gitarristin Linnéa Olsson 2012 in Berlin. Vor einem Jahr veröffentlichten THE OATH über High Roller Recrods eine 7" Single ("Night Child/Black Rainbow"), die bereits in der zweiten Auflage ausverkauft ist. Unterstützt von Bassist Simon Bouteloup und Drummer Andrew Prestidge veröffentlicht die multinationale Band nun ihr selbstbetiteltes Full-length-Debüt.

Auch "The Oath" ist als limitierte Die hard-LP bereits ausverkauft. Die Truppe hat im Underground also bereits für ordentlichen Wirbel gesorgt. Und das zu Recht, denn die neun Songs mit einer Spielzeit von einer knappen Dreiviertelstunde bieten klassischen Rock mit Doom-Zitaten und vielen Occult Rock-Anleihen. Im Gegensatz zu Bands wie THE DEVIL'S BLOOD sparen sich THE OATH aber sämtliche psychedelischen Experimente und konzentrieren sich auf einen rauen, puren Charakter sowie bodenständige Songs. Eine Hochglanzproduktion kann man bei einer solchen Band nicht erwarten, dementsprechend roh, analog und sympathisch ist der Sound.

Johanna Sadonis verfügt über eine angenehme Stimme, die im Klangbild schon beinahe etwas zurückhaltend wirkt. Linnéa Olssons Gitarrenspiel ist gut, die Riffs und Soli sitzen. Bass und Drums klingen standesgemäß. Ein derart harmonisches, unaufdringliches und doch hörenswertes Klangbild kommt einem bei einer solchen Band eher selten unter. Die neun Songs (das kurze, akustische "In Dream" kann eher als Intro für den Siebenminüter "Psalm 7" angesehen werden) kommen zügig auf den Punkt, sind bedrohlich-melodisch (hört euch mal die Gitarren von "Night Child" oder den tollen Opener "All Must Die" an) und machen richtig viel Spaß. Einige Tracks zünden direkt beim ersten Hören, manche brauchen etwas länger. Eines ist aber allen gemein: Es lohnt, sich intensiv mit ihnen zu beschäftigen. Dann entdeckt man auch nach mehreren Durchläufen solche Perlen wie das abwechslungsreiche, sehr spannende "Leaving Together", das mit einem echten Killer-Bass auftrumpft.

THE OATH erinnern ein wenig an eine weibliche Version von IN SOLITUDE, sind aber eigenständig genug, um sich neben verwandten Occult Rock-Bands zu beweisen. Für ein erstes Album ist der selbstbetitelte Longplayer unglaublich gut gelungen und eine echte Empfehlung für die Zielgruppe!